Nach einem schönen Frühstück mit Vogelgezwitscher und vielen Echos der Pieper tankten wir voll. Man weiß ja nicht, ob man nicht doch mehr braucht als man vermutet. Jeder Reiseführer warnt auch davor, das Tanken ja nicht zu vergessen. Der Diesel kostete in Alice Springs weniger als 1,20 Dollar, hier 1,87 Dollar. Verständlich, es muss ja alles extra hier in die Wildnis gekarrt werden.
Nach mir tankten noch drei Campervan an der einsamen Säule vor dem Motel. Es musste dafür extra alles angeschaltet werden zum Tanken.
Durch unsere Eingebung mit dem Einkaufen in Alice Springs hatten wir glücklicherweise genügend Brot und Käse dabei und konnten uns immer Reiseverpflegung machen. Sonst wären wir echt aufgeschmissen gewesen. Darauf bereitet übrigens kaum ein Reiseführer vor, dass man sich da bevorraten sollte. Allerdings isses nicht ganz unlogisch, dass es in der Wüste nicht überall Supermärkte gibt.
Wir fuhren zunächst den Namajira-Drive weiter. Der Namensgeber Albert Namajira war übrigens einer der ersten berühmten Aborigines-Maler und hat die Landschaften des Outback wunderschön dargestellt.
Unsere Strecke heute zum Kings Canyon Resort sollte über weite Teile Schotterpiste sein. Am Ende waren es allein 140 km Gravel-Road durch roten Sand und Steine. Zunächst aber hieß es Strecke machen. Die ersten 100 km gings auf geteerter Straße voran. Das ist hier übrigens grober Kies, der auf der Straße verarbeitet wird und wie bei uns dann mit Bitumen bzw. eher Beton verfestigt wird. Die Straßen müssen ja Temperaturen von bis zu 50° aushalten. Unsere deutschen Straßen würden da längst wegfließen. Außerdem müssen sie ja auch noch den Überschwemmungen standhalten.
Durch den ersten „Floodway“ gleich hinter unserem Hotel musste ich ja wieder durch. Unser erster Stopp war am Tylers Pass. Dort konnte man über den Goose Bluff schauen. Das war ein riesiger Kratereinschlag vor zig Millionen Jahren. Heute ist nur noch die Senke mit einem Durchmesser von ca. 5 km zu sehen.
Wir trafen dort auch die Camper wieder und fotografierten sie in Gruppe.
Viele Kilometer weiter konnte man dann in diesen Goose Bluff hineinfahren. Die erste Gravel-Road an diesem Tag! Wir waren gerade mal 300 m gefahren, da standen die Camper mitten auf der sTraße. Eine Ölspur hatte uns bereits irritiert, wir wussten aber nicht genau, was es wirklich ist. Einer der Camper hatte einen Getriebeschaden – und das fast 200 km von jeglicher Zivilisation entfernt! Kein Handyempfang, fast keine weiteren Autos, und dann sowas. Ich hatte noch kurz vorher gedacht, dass wir besser vor ihnen fahren sollten, falls mal was passiert. Bei sechs Männern, alle Österreicher, und mit drei Autos mehr wären wir da sicherer.
Zunächst fuhren wir noch ein Stück, aber irgendwie kapitulierten wir dann bei einer sehr schlechten Strecke über Steine und immer mal wieder durch rote Wasserkuhlen. Ich wendete auf der schmalen,
unwirtlichen Straße. Ich wollte es zumindest! Scneller als ich dachte, war ich eingebuddelt und kam weder vor noch zurück. Wie war das noch mal mit Allrad? Der Knopf, den uns der junge Mann am Flughafen gezeigt hatte, brachte keine Wirkung. Also buddelten wir Steine unter die Räder und nach etlichen Versuchen, immer mehr und größeren Steinen bewegte sich das Auto und wir kamen raus. Zwischendurch hatte ich nur noch Galgenhumor und musste fast lachen, dass uns das tatsächlich passiert! Aber ich war dann sehr erleichtert, dass wir rausgekommen sind.
Die Österreicher waren mittlerweile zuversichtlich, dass bald Hilfe kommt. Sie hatten doch tatsächlich Funktelefon dabei! Einer der Fahrer, der sogar betroffen war, schwatzte eine Weile mit uns und ich erzählte von unserer Einbuddel-Story. Ihre Camper waren alles HILUX, also relativ baugleich und er zeigte mir die richtigen Einstellungen. Das konnte ja da hinten beim Einbuddeln nix werden, ich hatte gar kein Allrad eingeschaltet. Es gab mir nun eine große Sicherheit und ich brauchte es schneller wieder als ich dachte.
Ca. zehn Kilometer weiter kam der Abzweig nach Kings Canyon – und eine Straßensperrung wegen Bauarbeiten. Mitten in der Wildnis! Die lang erwartete rote Schotterpiste begann mit einer Baustelle! Und die Straße ist gesperrt! Ich stand vor diesem Abzweig und war völlig fassungslos. Ich war wie ausgeschaltet. Wie weiter? Es gab nur diesen einzigen Weg. Ansonsten einen Riesenbogen über Alice Springs zurück. Nach etlichen Sekunden Sprach- und Denklosigkeit sahen wir, dass es eine Spur links an der Baustelle vorbei gibt. Ich war riesig erleichtert! Ich glaube, der ganze Uluru ist mir in diesem Moment vom Herzen gefallen.
Die Spur war aus purem roten Sand. War ich froh, dass ich Allrad zuschalten konnte! Es waren ca. 200 m in diesem Zustand und ich fuhr gleichmäßig kräftig durch den Sand. Geschafft! Schotter kam und alles griff wieder.
Eigentlich hatte ich ja mit solchen Situationen im Ernstfall gerechnet. Aber dass ich da wirklich durch muss, das verdrängte ich immer.
Nun waren wir also drauf auf dem berühmten Mereenie-Loop. Die Fahrt war total easy. Da geht durch eine grüne und farbenfroh blühende Wüste eine riesige breite rote Straße, aus der locker mal eine vierspurige Autobahn gebaut werden könnte – und es gab keinen Verkehr! Auf den 260 km dieses Tages begegneten uns gerade mal acht (!) Fahrzeuge, überholten uns zwei der Camper und ein weiteres Fahrzeug und wir kamen an einem haltenden Fahrzeug mit Aborigines vorbei. Also alles sehr übersichtlich! Und einsam!
Dafür gabs wunderschöne Natur. Die Landschaft wechselte unglaublich schnell, aber es grünte eben sehr. Plötzlich vor uns Pferde, Wildpferde! Eine ganze Herde, die teilweise auf der Straße stand. Wir hielten an, beobachteten und fotografierten. Die Pferde gingen dann alle auf einer Seite in den Busch. Es waren sehr anmutige und muskulöse Tiere und wir haben noch öfter an diesem Tag Pferde gesehen, auch teilweise mitten auf der Straße.
Immer wieder mussten wir durchs Wasser fahren. An einer dieser Wasserstellen mitten auf der Straße sahen wir sogar Spuren von Füßen, menschlichen Füßen, barfuß! Klar, wir fuhren ja durch Aboriginal-Land. Und die waren meist barfuß unterwegs. Wir brauchten für den Mereenie-Loop sogar eine Durchfahrgenehmigung. Die gibt’s aber unkompliziert und kostet normalerweise auch und wird unterwegs kontrolliert. Aber wir bekamen diesen Permitt kostenfrei. Keine Saison! Okay, Sommerferien sind in Australien zu Ende, Sommer ist nicht Haupt-Touristen-Reisezeit. Das sahen wir spätestens in Glen Helen, als kaum Übernachtungsgäste da waren.
Da es in den letzten Wochen relativ viel geregnet hatte, wars auch nicht so extrem staubig. Eine kleine Wolke zogen wir schon meist hinter uns her und überholte uns durchaus auch mal beim Bremsen, aber es war alles sehr gemäßigt.
Am Nachmittag kamen wir am Kings Canyon Resort an. Wieder mal war diese „Stadt“ nur ein Hotel, aber mit richtiger Tanke, die auch einen „Supermarkt“ angeschlossen hatte und einer Gaststätte mit Bar.
Wie wichtig eine vernünftige Reiseverpflegung ist, hatten wir in den letzten beiden Tagen gemerkt. Es gibt über viele Stunden Fahrzeit nichts! Kein Essen, kein Trinken, keine Tanke, kein Telefon, kein Internet – nur Natur!
Wir waren so froh, uns in Alice Springs mit dem Nötigsten eingedeckt zu haben Selbst Frühstück ist ja nicht im Hotelpreis drin. Wir hätten für 18 Dollar (14 €) ein paar Toastscheiben mit Marmelade kriegen können! Aber hier im „Supermarkt“ gabs wenigstens frische Brötchen.
Wir fuhren am späten Nachmittag noch ein paar Kilometer weiter und wanderten im Kings Canyon über einen wunderschönen Track. Alle anderen Touren im Berg waren bereits gesperrt. Das ist hier oft so, dass ab bestimmten Temperaturen, meist 35° C, schwierige Wander- und Klettersteige geschlossen werden. Und wir waren am Nachmittag wieder bei 40°!
Halb 8 war Sunset. Dafür war extra ein Area eingerichtet, wo man die Berge in ihrem Farbenspiel beim Sonnenuntergang beobachten und bewundern konnte. Sogar einen riesig breiten Regenbogen gab es in den wenigen aufziehenden Wolken.
Danach zogen wir erst noch mal zur Bar, um unsere Flüssigkeitsdefizite aufzufüllen 😉 Dort trafen wir auch die Österreicher wieder. Die beiden im kaputten Camper sind noch immer draußen und warten in der Wildnis auf Hilfe.
Wir nutzten noch die Möglichkeit, unsere Wäsche zu waschen. Trocken wurde sie nachts auf dem Balkon.
























Noch vor Lorne gab es einen Leuchtturm, das Split Point Lighthouse. Der wurde 1891 gebaut und ragt 66 m über den Meeresspiegel hoch. Wir konnten hochgehen und kletterten die 136 Stufen des 34 m hohen Turms hoch. Es gab eine herrliche Aussicht! Bei gutem Wetter sollen die Lichter des Leuchtturms 33 km weit zu sehen sein. Die werden übrigens alle 10 Sekunden ausgestrahlt.







Die Karten kosten normal 40 Dollar! Und sie bestätigte mir auf ungläubige Nachfrage, dass ich die in der Schule für 15 Dollar kriegen kann! Das werden wir auf jeden Fall ausnutzen. Allerdings hatte sie keine mehr da, morgen dann wieder.

Eigentlich wollte ich dann bei Town Hall in die Bahn steigen, aber wir gingen noch weiter. Die Town Hall war geöffnet und da schauten wir zwei neugierigen Mädels dann doch schnell mal rein. Ich war begeistert! Ein riesiger wunderschön verzierter Saal inmitten des Gebäudes! Whow! Und der Guide erzählte uns, dass es dahinter – aber eben leider verschlossen – einen Konzertsaal mit einer tollen Orgel gibt, in den 2000 Zuschauer passen! Das hatte ich nicht erwartet! Da entdecken wir so ganz nebenbei noch so ein Kleinod Sydneys.








Ich war heute Abend noch zum Abendessen mit Sharyn verabredet, bevor ich dann kurz nach halb 7 loszog, um meine Freundin vom Flughafen abzuholen. Kurz nach halb 8 war ich schon dort und es kamen mir schon viele aus dem Abu Dhabi-Flieger entgegen. Oh, bin ich schon zu spät?











Wir gingen immer weiter, teilweise eng am Felsen entlang, viele Stufen, zum Teil extrem steile Stufen, wenig Strecke zum Gehen. Es war ein wunderschöner Weg, mit tollen Aussichten und grandiosen Felsformationen.




Schöne Geschichte, schöne Gegend. Wir genossen das alles und ich machte natürlich viele Fotos. Später erfuhren wir allerdings, dass wir uns an den Three Sisters nicht ganz an den Vorschlag unseres Guides gehalten hatten und nicht an einer bestimmten Treppe standen. Damit fiel leider das Didgeridoo-Spielen aus. Schade, ich hätte es so gern mal probiert!













Mit jedem Stück, was ich weiter gelaufen bin, war der Blick auf die Oper etwas anders und es war einfach ein bewegendes Gefühl, dieses Bauwerk zu sehen.
Dann kam ich zum ersten Pylon und dort war der Lookout angepriesen. Auf diesen Pylon kann man hochsteigen und von oben schauen. Das wollte ich mir nicht entgehen lassen. Zumal ich davon schon gehört hatte und ich das gern gemacht hätte.
Wieder mal 15 Dollar Eintritt – dank meiner Jugendherbergskarte, die weltweit anerkannt ist, bekam ich eine Ermäßigung und musste nur den Studentenpreis von 10 Dollar bezahlen. 200 Stufen höher dann ein faszinierender Blick auf den Hafen und die Brücke und die Opera und die Skyline. Ich genoss diese Aussicht sehr und blieb lange dort oben – und machte unendlich viele Bilder. Dazu dieser stahlblaue Himmel – Postkartenwetter. Sydney, was ist das für eine tolle Stadt!


Ich ging noch über die ganze Brücke – zumindest bis zum Pylon auf der anderen Seite. Die Brücke wird ständig patrouilliert von mehreren Polizisten. Ich fragte einfach einen kess, ob ich den auf der anderen Seite zurücklaufen könne. Nein, leider nicht, dort ist nur der Radweg – aber ich könne auch gern als Skater, Roller- oder Skateboardfahrer dort langfahren, aber ich brauche ein „Hilfsmittel“. Schade, da hab ich natürlich nix davon dabei. Da war sie wieder diese Freundlichkeit und Klarheit der Australier. Was soll man da jammern, wenn man so eine große Auswahl präsentiert bekommt und nix davon nutzten will/kann, dann isses halt so.

Also lief ich die Strecke wieder zurück und genoss jeden Blick auf die Oper, Circular Quay und die Skyline.
Mich haben ja ein paar Fakten von der Brücke interessiert. Es ist echt schwierig, da was zu kriegen. Aber oben am Ausstieg, da gabs nochmal einige Infos, die ich hier nicht vorenthalten möchte.
1923 gings dann los. In der schwersten Wirtschaftskrise des Landes hatten 3.000 Männer einen festen Job. Insgesamt sind beim Bau 16 Männer ums Leben gekommen, allerdings sind „nur“ zwei vom Bogen gefallen.











Aber so richtig wurde ich nicht fündig. Plötzlich sah ich quer durch den Hyde-Park ein monumentales Gebäude. Das müsste doch die St. Mary´s Cathedral sein, eine römisch-katholische Kathedrale. Tatsächlich.
Die musste ich mir natürlich erstmal anschauen. Und ich war verblüfft. War ja schon die St. Andrew´s eine Augenweide, aber diese hier übertraf das alles noch einmal.
1821 wurde einst der Grundstein gelegt – übrigens vom Gouverneur Lachlan Macquarie, nach dem hier Straßen und viele Dinge mehr in Sydney benannt sind.
1833 war die erste Messe und 1865 brannte sie jedoch ab. Der Grundstein für die heutige Kathedrale wurde dann 1868 gelegt. Die Weihung fand zwar 1882 stat, aber man baute immer weiter. Offiziell wurde sie dann 1900 eröffnet. Das Kirchenschiff wurde dann erst 1913 begonnen, die Krypta 1961 vollendet und zwei Türme, die einst schon vom Architekten vorgesehen waren, wurden erst im Jahr 2000 vervollständigt.
Heute ist sie Sitz des Erzbischofs des Erzbistums Sydney, ist eine der größten Kirchen in Australien, hat 75 m hohe Türme und wurde aus Hawksbury-Sandstein gebaut. Ich war total begeistert von diesem imposanten Bauwerk.
Einen Vorteil hatte die „Suche“. Ich sah mehrere Brautpaare aus der Kirche kommen, die draußen Fotos machten. Die Kleider haben schon tüchtig beeindruckt!
Nur der Bräutigam der einen asiatischen Braut mit einem wunderschönen Kleid kam wohl mit seinem Konfirmationsanzug. Da hatten die Knöpfe echt Glück, dass sie sehr fest angenäht waren. 😉
Letztendlich fand ich dann doch noch eine Haltestelle. Es war mittlerweile kurz nach 5 und ich kam grad noch auf die letzte Runde mit. Aber mehr wollte ich ja auch nicht. Heute erst mal Schnuppern und morgen dann in Ruhe wirklich on-off gehen. Das Ticket gilt 24 Stunden. Ich hatte sogar eine Ermäßigung, da ich den Jugendherbergspass habe. So langsam muss ich den mal nutzen, damit ich die Kosten des Ausweises wieder rauskriege 😉





Eigentlich ist am Circular Quay Schluss mit der Runde, aber der Fahrer nahm den Rest der Passagiere noch bis zum Botanischen Garten mit, die Haltestelle ist günstig für mich bis zum Martin Place.
Jedenfalls hab ich gestern und heute auf meiner letzten Busfahrt zurück nach Hause für ca. 12 Minuten Fahren nur jeweils 5 Cent bezahlt. Am Wochenende bin ich mit 2,50 Dollar dabei, egal wie viel und wie oft ich fahre. Aber die Flughafenstrecke ist immer sehr teuer. Die kostet jeweils um die 15 Dollar. Auf jeden Fall hab ich schon über 50 Dollar Fahrtkosten in der ersten Woche gebraucht.
Es ist so herrlich. Heute war jedoch Ebbe und damit fast die niedrigste Tide des Tages. Sie ist etwa eineinhalb Meter unterschiedlich. Zum Schwimmen war das natürlich gut. Mit den vorgegelagerten großen Steinen gab es nur einen geringen Wellengang. Damit war ich auch nicht so stark versandet wie am Sonntag. Da krochen mir ja die Sandkörner in alle Ecken des Badeanzugs.
Und ich beobachtete den Wellengang am Strand und erkannte sofort den Rip. Als dann noch ein surfender Wellenreiter kam und genau an der Stelle reinging und rausgetragen wurde, bestätigte sich meine Annahme. Wir hatten ja gestern einen Vortrag in der Schule zum richtigen Verhalten am Strand. Da kam so ein Beachboy, wie er im Buche steht – braungebrannt, blondgelocktes längeres Haar, drahtig – und hielt locker flockig einen Vortrag zum Verhalten in der Sonne und in den Wellen. Es war sehr interessant, sicher auch zum Teil mit Infos, die ich schon kannte. Aber es war auch interessant zu hören und auch anschaulich mit Fotos dargestellt zu bekommen, was es mit der Gefährlichkeit der Wellen auf sich hat.
Heute musste ich am Strand schmunzeln, da kamen mir zwei Typen genau von dieser Marke Beachboy entgegen. Und was hatten sie auf ihren T-Shirts hinten stehen? Liveguards! Also doch richtige Beachboys 😉 – oder zu Deutsch: Rettungsschwimmer a´ la Baywatch.
Nun gehts in die nachmittägliche Runde des Unterichts und ich ergänze dann morgen wieder.
Er ist schon komisch gebaut. Unten ein riesiger Block – in dem natürlich wie so oft ein riesiger Einkaufstempel untergebracht ist. Vier Etagen mit der Rolltreppe hoch – da kam endlich ein Hinweis auf das Sydney-Tower-Eye. Da ich mein Ticket bereits hatte, gings ganz schnell. Erst weit dahinter war Anstehen angesagt. Erstmal wieder Taschenkontrolle, aber relativ gemäßigt und mit Scan in Flughafenmanier.
Dann konnte man sich erst mal einen 3D-Film anschauen. In dem waren wunderschöne Aufnahmen von Australien und Sydney zu sehen. 3D-Effekte waren schön ausgearbeitet. Ein Kakadu bildete die „Klammer“ des Films und der flog immer mal bis kurz vor die Nase, auch ein Hai biss fast zu und die Wellen erst! Man fühlte sich richtiggehend nassgespritzt. Dann gabs wieder mal einen Fotografen, um den ich mich diesmal jedoch gedrückt habe. Die Mappen am Ende sind zwar nett, aber einfach total überteuert.
Dann gings in den Fahrstuhl rein. Da gehen nur etwa zehn Leute rein und mit 7 m/Sekunde geht’s in 40 Sekunden hoch zum Besucherdeck in 250 m Höhe.

Der Sydney-Tower ist übrigens mit 306 m genauso hoch wie der Eiffelturm. Der Tokyo Sky Tree ist dagegen mit 634 m mehr als doppelt so hoch. Und der Turm ist lediglich doppelt so hoch wie die Harbour Bridge und viermal so hoch wie die Opera. Damit wurde mir auch noch einmal die Dimension der Bridge bewusst.

Für den Tower war 1975 Baubeginn und er wurde im August 1981 fertig gestellt. Er hat einst 36 Millionen Australische Dollar gekostet.
Der Turm hat ja eine sehr spezielle Form. Er ist außen mit 56 Stahlkabeln stabilisiert, die jeweils 7 t wiegen und sie sollen aneinandergereiht eine Strecke von Sydney bis Neuseeland überspannen.
Interessant fand ich auch, dass der Tower 420 Fenster hat, deren Putzen von einer halbautomatischen Fensterputzmaschine „Charlie“ übernommen wird und zwei Tage dauert. Der Turm ist 400 t schwer und man hat bei klarem Wetter eine Sicht bis zu 80 km weit.
Nachdem ich zwei Mal rundum gegangen bin, fuhr ich wieder hinunter. Unten im Kaufhaus verirrte ich mich natürlich wieder. Diese Kaufhäuser hier sind furchtbar für mich. Biste da erst mal drin, findeste kaum einen Ausgang. Irgendwann fragte ich mich durch und landete endlich wieder auf der Straße. Zwei Ecken weiter war die Zugstation Martin Place. So langsam kenne ich mich aus hier im Zentrum 😉
Zu Hause setzte ich mich nach dem Abendessen gleich an meine Hausaufgaben und besprach sie mit Sharyn. Bis auf Kleinigkeiten hatte ich alles richtig.
Auf meinem Heimweg ging ich noch in die St. Andrews Cathedral. Sie lag auf meinem Weg zur Bahn. Es ist eine sehr altehrwuerdige Kirche mit wunderschoenen bunten Bleiglasfenstern. Auch die Main Hall daneben war sehr imposant.


Wenn ich am Nachmittag nach Hause komme, gibt es meist ein Glas leichten Sommer-Weisswein. Das wird nun schon fast zur Tradition. 😉
Die Opernführung war gut. Es ist dort Himmel und Hölle los und die Führungen machen sie mit einem super Sustem. Jeder bekommt einen Empfänger und Kopfhörer und der Guide hat ein Headset. Somit hört jeder alles und die Guides müssen nicht immer alle ums sich scharen und sehr laut sprechen. Dementsprechend entspannt gings durch die ganze Tour.
Erika, eine junge charmante Deutsche, führte. Sie ist jetzt seit drei Jahren in Sydney und macht täglich mehrere Touren in Deutsch und Englisch. Interessant war, dass wir auch in die kleinen Theater reinkamen. Neben der Concert Hall und dem Kiefer-Sutherland-Theater gibt es noch drei kleinere Bühnen, auf denen Schauspiele, Kabaretts, Kinderstücke und anderes gespielt wird. Interessant war auch die Wandlungsfähigkeit dieser kleinen Theater.
Dazu waren wir an allen Stellen der Oper, auch im Nordfoyer, in dem die große Silvesterparty stattfand. Klar, von dort hatten die Besucher auch einen traumhaften Blick auf die Harbour Bridge und das Feuerwerk. Aber eben nur von innen.
Für den Bau veranschlagte man drei Jahre Bauzeit und sieben Millionen Dollar. Letztendlich wurde die Oper erst nach 17 Jahren Bauzeit fertig und kostete am Ende 120 Millionen Dollar – Berliner Flughafen und Elbphilharmonie lassen grüßen! Wir sollten da nicht so viel rumlästern in Deutschland – was lange währt, wird offensichtlich gut 😉
1958 begann der Bau der Opera, fünf Jahre erst mal der ganze Unterbau als Bauphase 1. In dieser Zeit war auch die Gestaltungszeit für die Oper. Amüsiert habe ich mich, dass die Australier einfach angefangen haben, ohne zu wissen, ob die Ideen von Utzon tatsächlich umsetzbar sind. Nachdem nach fünf Jahren alles fertig geplant war, gab es zunehmend politische Diskussionen und Streitigkeiten. Aus diesen Gründen verließ Utzon 1966 das Projekt und nahm auch alle Pläne mit. Zu diesem Zeitpunkt war der Rohbau grundsätzlich soweit fertig. Die Bauphase drei begann mit dem Innenausbau – ohne Utzon. Er kam nie wieder an diese Stätte zurück, schickte aber Ende der Neunziger seinen Sohn zu Renovierungsarbeiten. Das sehen die Australier als eine gewisse Versöhnung mit ihm an.
Im Oktober 1973 eröffnete die Queen das Opernhaus. Es gab für das Haus viele Auszeichnungen, unter anderem den Pritzker-Preis als „Oskar“ der Architekten und 2007 wurde die Opera Weltkulturerbe.
Wir schauten uns zwei der kleinen Theater an, das Studio-Theater, in dem es in den letzten Wochen Varieté gab und nun für ein Kinderstück umgebaut wurde. Und wir waren im Drama-Theater, in das übrigens 544 Zuschauer reingehen. Also sooo klein sind die Theater dann doch wieder nicht.
Wir waren dann noch im der Concert Hall. Sie war bereits vorbereitet für die Beatles-Aufführung und war dadurch nicht mehr so imposant wie zwei Tage vorher. Auf jeden Fall haben sie die Halle aber wieder geputzt bekommen. 😉
In diesen Konzertsaal gehen übrigens maximal 2679 Zuschauer rein. Der Saal wurde mit weißer Birke an der Decke gebaut und unten alles mit australischem Eukalyptus. Die Halle hat einen Nachhall von 2,2 Sekunden und deshalb hat man diese „akustische Wolke“ mit den fliegenden „Untertassen“ gebaut als künstliche Decke. Sie sind etwas zu sehen auf dem Bild. Es scheinen grosse Plasteringe zu sein, die durchsichtig sind.
Diese Blicke auf das Opernhaus, auf die Brücke und dann noch in Darling Harbour. Es war sehr schön.










Danach machte ich mich auf den Heimweg. Es war später Nachmittag und ich wollte in Bondi Junction noch meinen Adapter tauschen. Das ging recht unproblematisch. Der junge Mann probierte extra die Adapter durch und ich nahm dann den, der tatsächlich ging. Nun ist wenigstens ein Teil meiner vergessenen Dinge gerettet. 😉