Wir kamen heute richtig zeitig los, um 9 waren wir schon auf der Piste. Naja, bei dem Hotel war das ja auch nicht verwunderlich. Wir hatten ja für Melbourne lange gesucht. In der Innenstadt war das meiste ausgebucht und sowieso exorbitant teuer und weiter draußen hatten wir dann ein Ibis-Hotel gebucht. Das war erschwinglich, aber eben das übliche Plastebad, eng und auch nicht so besonders sauber.
Ich war erschrocken, wie weit draußen es war, auf der Karte sah es so nah am Zentrum aus. Aber es hatte auch Vorteile. Ich war sehr froh, dass es nahe am Highway war und ich nicht in dieses hoffnungslos zugestopfte Melbourne reinfahren musste. Und wir hatten eine Waschmaschine mit Trockner direkt im Hotel, die wir für wenige Dollar nutzen konnten. Und damit haben wir am Abend all unsere Wäsche gewaschen. Fürs Frühstück sind wir ja eh eingerichtet. Also haben wir das Hotel verkraftet und die Abfahrt war ja auch wieder unkompliziert.
Übrigens war vor unserem Hotel eine riesige Kreuzung, auf der sich jeweils zwölf Fahrspuren kreuzten. Es war schon eine logistische Herausforderung als Fußgänger, über diese Straße zu gehen. Glücklicherweise konnte ich links abbiegen und entkam damit sämtlichem Ampelgewirr.
Auf den ersten 100 km gings auf dem Princess Highway flott voran. Erst hinter Torquay begann die Great Ocean Road. Eigentlich wollten wir dort die Surfer beobachten. Dort soll es die größten Wellen zum Surfen geben. Aber es war grad Ebbe und Wind war auch nicht.

Beginn der Great Ocean Road in Torqai – mit DEM Surferstrand schlechthin. Bei uns war jedoch strahlend schönes, ruhiges Wetter und Ebbe. Deshalb auch nur die gemäßigten Wellen und kein Surfer weit und breit – aber mit traumhaft langen und schönen Stränden.

Also beließen wir es bei einem Wochenmarkt und kauften ein frisches Brot. Die nächsten weiteren 100 km bis zu unserem Tagesziel Apollo Bay waren traumhaft. Die Straße führte immer an der Küste entlang. Oftmals waren wir direkt am Strand , manchmal auch oben an der Steilküste. Überall gab es Haltebuchten für immer schönere Ausblicke.
Noch vor Lorne gab es einen Leuchtturm, das Split Point Lighthouse. Der wurde 1891 gebaut und ragt 66 m über den Meeresspiegel hoch. Wir konnten hochgehen und kletterten die 136 Stufen des 34 m hohen Turms hoch. Es gab eine herrliche Aussicht! Bei gutem Wetter sollen die Lichter des Leuchtturms 33 km weit zu sehen sein. Die werden übrigens alle 10 Sekunden ausgestrahlt.


In Lorne wollten wir eigentlich einen Känguru-Burger essen. Ein Restaurant war dafür in den Reiseführern empfohlen worden. Navi sei Dank – wir fanden das Restaurant sehr schnell. Aber es gab alle möglichen Burger, nur keine Känguru-Burger. Also landeten wir wieder bei Fish&Chips – bestellten aber sicherheitshalber nur eine Portion. Die war aber wieder so riesig, dass wir die nicht mal zu zweit geschafft haben.


Im Ort war der Erskin-Wasserfall ausgeschildert. Zehn Kilometer abseits nach einer tollen Strecke kletterten wir wieder 233 Stufen erst nach unten und dann wieder nach oben.
Es war sehr idyllisch dort und unten kletterten wir noch über die Felsen am Wasserfall.
Der Ausflug hatte sich sehr gelohnt.

Dann hatten wir eigentlich nur noch knapp über 40 km. Aber es kamen immer wieder schöne Ausblicke, sodass ich dauernd anhielt. Wir lästerten schon, dass ich wenigstens mal einen Kilometer durchgängig schaffen sollte, damit wir auch noch ankommen.


Bald waren wir dann in Apollo Bay. Dort hatten wir wieder ein schönes Motel, sogar mit Meerblick. Aber es war abends richtig kalt geworden. Eigentlich wollte ich ja noch mal baden gehen. Aber sicherheitshalber hab ichs gelassen. Dafür waren wir noch etwas einkaufen. Unsere Vorräte waren sehr geschrumpft.
Abends war es unter 15° und kurioserweise waren in den Betten sogar Heizdecken! Und wir haben die abends sogar genutzt! Das war für uns kurios, da tagsüber die Temperaturen echt hoch waren und die Sonne unerbittlich brannte.