Heute Morgen gings nun los. Ich war halb 9 schon am Ticketschalter der Autovermietung. Sharyn hatte mich hingefahren. Es fiel mir schon ein bissel schwer, Abschied zu nehmen. Es waren schöne zwei Wochen bei ihr und ich hatte eine sehr umsorgte Zeit bei ihr.
Die Formalitäten mit dem Auto waren schnell erledigt und wir gingen hinunter in die 6. Kelleretage.
Wir haben einen schicken silbernen Hyundai, mit Automatikschaltung. Erst mal studierten wir die Anleitung, dass wir mit den Gängen ja nichts falsch machen. Und dann fuhr ich so langsam los. Gaaaanz vorsichtig! Und gaaaaanz langsam. Und immer wenn ich meinte, einen kleinen Tick zu schnell zu sein und auf die Bremse ging, landeten wir fast in der Frontscheibe. Ohje, das kann ja was werden. Glücklicherweise waren wir noch in der Tiefgarage.
Aber wohin müssen wir eigentlich fahren? Mein Navi wollte ich gleich oben aus der Tiefgarage raus einstellen, aber das wollte nicht so wie ich das wollte. Es ging einfach nicht, eine neue Adresse einzugeben. Wir sollen wir nur aus Sydney rauskommen? Ich fand dann zufällig eine frühere Eingabe nach Canberra, die nutzten wir erst mal. Plötzlich ein Wegweiser zu den Blue Mountains. Puhhh, Wir hatten es endlich im Griff. Nebenbei flogen wir noch einige Male halb durch die Frontscheibe, aber ich wurde immer sicherer. Ist schon ganz schön heftig, eine Umstellung aufs Linksfahren, was eine ungeheure Konzentration mitten in der City in so einer Millionenstadt erfordert und dann auch noch Automatik, was ich nur mal kurz vor Jahren als Ersatzwagen gefahren bin.
Aber es wurde immer besser und bald bekam ich das mit dem Bremsen auch hin.
Vom Highway aus fand ich auch bald die Abfahrt zum Känguru-Schauen. Ich freute mich diebisch darauf, meine Freundin mit den Kängurus zu überraschen. Aber was war los? Nicht ein Tierchen zeigte sich. Ich war soooo enttäuscht. Sollte es doch eine Überraschung werden. Wir zogen unverrichteter Dinge weiter und kamen bald in Leura an, wo wir erst mal was essen wollten und dafür einkaufen gingen. Endlich haben wir auch Wasser in Größenordnungen.
Wenige Minuten später waren wir dann an den Drei Schwestern und bestaunten die Gegend. Die Sonne knallte allerdings erbarmungslos und wir hatten eigentlich nur das große Bedürfnis, uns und das Auto raus aus der Sonne zu kriegen. Deshalb fuhren wir erst mal zum Hotel. Das Lurline-Haus war nicht weit weg von allen Sehenswürdigkeiten. Das Auto konnten wir im Schatten eines riesengroßen Baumes abstellen und wir hatten ein wirklich hübsches Puppenstübchen als Zimmer. Dazu eine Terrasse und insgesamt eine schöne Atmosphäre im Hotel.
Dennoch zogen wir gleich noch einmal los. Wir wollten zum Katoomba-Wasserfall. Den Weg fanden wir schnell und hatten eine wunderschöne Wanderung durch den Regenwald. Dazu immer wieder herrliche Blicke auf die Three Sisters und auch auf den Wasserfall. Hier sind die Wasserfälle offensichtlich alle etwas bizarr und nicht mit riesengroßen Wassermengen gesegnet. Aber der Wasserfall war sehr hoch und das Wasser perlte schön über die Felsen.
Unser Weg führte uns unendlich viele Stufen hinab. Manche Wanderer kamen uns entgegen und schnieften und schnauften. Aber wir hatten immer noch die Hoffnung, dass wir die letzte Bahn der Railway-Station schaffen, die uns wieder hochbringen sollte. Kurz vor 5 war schon die letzte Fahrt.
Wir schafften es und konnten mit der Railway fahren. Diese Bahn hat einen Neigungswinkel von 52 ° und soll die steilste Bahn der Welt sein, die Personen transportiert. Es war unglaublich, dass eine Bahn solche steile Stücke überwinden kann. Die Aussicht war jedoch herrlich und das Gefühl sehr besonders. Und wir waren richtig froh, dass wir den steilen Pfad mit den vielen Treppen nicht wieder hochklettern mussten. Allerdings war der Spaß nicht ganz ohne. 19 Dollar für eine Fahrt, das sind ca. 14 Euro. Aber wir hatten ja die Wahl und das Erlebnis wars allemal wert!
Danach wollten wir nur schnell was trinken gehen, gern ein Bierchen oder ein Glas Wein. Aber in ganz Katoomba gabs nicht wirklich was.
Wir landeten dann in der „City“. Es gab dort aber nur so kleine Imbissläden, kaum einen Laden, um einfach was zu trinken. Endlich gabs dann doch mal ein Bier. Ja bitte, wir sind echt durstig. Als wir dann fast ausgetrunken hatten, kam die Kellnerin und wollte unbedingt, dass wir etwas zu Essen bestellen. Aber auf die überteuerten Speisen hatten wir keinen Bock und sowieso wollten wir dort nichts essen. Das gefiel ihr nun gar nicht und hielt uns einen Vortrag, den ich nicht verstand. Okay, grundsätzlich schon. Aber ich war so fassungslos, dass ich das gar nicht fassen konnte und sie bat, das nochmal zu wiederholen, da ich es nicht verstanden habe. Okay, sie sah es ein, dass es keinen Sinn machte, das Ganze noch einmal zu erklären und nötigte uns nicht mehr. Wir bezahlten und gingen. Nebenan gab es allerdings einen Sushi-Circel und wir zwei Sushi-Liebhaberinnen gönnten uns dort lieber noch ein paar Happen.
Wir gingen zurück zum Hotel, schauten noch etwas einigen frei herumfliegenden Papageien zu und genossen lieber die Terrasse unseres Hotels. So richtig gut ließ es sich allerdings dort nicht schreiben und als ich dann Strom für den Laptop brauchte, ging ich dann doch eher in den Sitzbereich des Hotels. Dort schrieb ich noch etwas und ging dann ins Bett.