Lübecker Marzipan-Fan in Australien

In unserem Appartement-Hotel gabs kein Frühstück – zumindest nicht inclusive, sondern nur für 20 Dollar pro Person – 15 Euro! Wir sind jedoch bestens dafür vorbereitet und haben alles dabei. Auch ist die Küche im Appartement bestens ausgestattet.

Wir fuhren dann gleich los und schrubbten erst mal einiges an Kilometern.

In der Mittagszeit kamen wir in den kleinen Ort Mimmitabel. Wir hatten Hunger, auch weitere Bedürfnisse und der Ort sprach uns einfach an. Im Postamt suchten wir uns noch Briefmarken aus und kamen beim Schlendern an einen Garten. Dort waren viele alte Sachen ausgestellt, aber vielleicht auch Kunst. „Oh, da ist ja Kunst!“ Plötzlich reagierte eine ältere Dame darauf sehr freundlich: „Nein, das ist keine Kunst.“ Nanu? Auf Deutsch? Es stellte sich heraus, dass die 76-Jährige eine Australierin ist, aber einen deutschen Mann hat. Deshalb war sie schon oft und auch längere Zeit in Deutschland und konnte etwas Deutsch. Wir unterhielten uns lange und sehr nett in einem Gemisch aus Deutsch und Englisch. Sie kannte viel von Deutschland, da die Familie weit verstreut wohnt. Vom Allgäu, wo sie mal lebte, bis Lübeck war sie fit. Und plötzlich schwärmte sie vom Lübecker Marzipan. Da war sie ja bei uns genau richtig! 😉

Übrigens hatten wir einen strahlen schönen Sonnentag mit ca. 30° C und die Dame zeigte uns Fotos von ihrem Grundstück voller Schnee. Wir konnten es gar nicht fassen. In Australien gibt es wirklich Schnee? Es stellte sich heraus, dass wir in 1100 m Höhe waren. Klar, im Winter ist dann ähnlich wie bei uns.

Es war eine sehr herzliche und rührende Begegnung, die völlig zufällig zustande kam.

Wir fuhren auf einer sehr schönen Strecke. Die Landschaft wechselte unglaublich schnell. War grad noch Regenwald, waren wir wenige Kilometer später in einer trockenen, flirrend heißen Landschaft mit unendlichen Weiten.

Nachdem wir wieder mal Berge hochgefahren waren, war der Piper-Lookout ausgeschrieben. Wir hielten an und hatten einen tollen Ausblick aus dem Regenwald heraus in die Ebene. Auch gabs dort einen kleinen Rundweg durch den Wald mit weiteren schönen Ausblicken und einem kleinen Baumwipfelpfad. Bewegung war grad sehr  Willkommen.

Auf dem weiteren Weg waren wir sehr allein auf der Straße. Auf der Strecke von ca. 80 Kilometern zählten wir gerade mal 18 Autos! Der Wechsel der Landschaften blieb.

Auch hielten wir mal einen einem kleinen Steg über einen Bach an und genossen dieses Flair.

Es war nicht mehr weit bis zu unserem Tagesziel Merimbula. Ca. zehn Kilometer davor kam ein Hinweis auf Potoroo Palace, eine Sanctuary für einheimische Tiere. Flugs waren wir vorbeigeschossen. Wir entschieden uns jedoch, dort mal reinzuschauen und wendeten. Als man uns an der Kasse den Hinweis gab, dass wir dort Kängurus und Koalas sehen werden, gab es kein Halten mehr. Da müssen wir rein! Jeder bekam noch ein kleines Futterpäckchen und los gings!

Amüsiert hab ich mich über den Lachenden Hans gefreut, den Laughing Kookaburra. Eine Vogelart, die so laut krächzte, dass es sich wie lautes Lachen anhört. Und dann der Koala! Leider sah ich nur einen, der war aber sooo drollig! Ein Stück weiter dann Emus und – jaaaa! Kängurus! Wir konnten sie richtig füttern und streicheln. Sie waren total zahm. Und es kamen gleich mehrere, immer zwei oder drei, die um Futter bettelten. Es war toll, dass wir ganz allein dort waren und ie Tiere ganz für uns allein hatten. Wir nutzten die Zeit voll aus und verfütterten unsere Tüten komplett an die Kängurus.

Nach den letzten zehn Kilometern waren wir in unserem Zielort. Wir hatten eine tolles Appartement–Motel mit einem kleinen Terrassenplatz an unserem Zimmer.

Zunächst erkundeten wir unsere Umgebung. Es waren nur fünf Minuten zum Strand – ein herrlicher langer und weicher Sandstrand! Und Wellen! Wir trullerten jedoch noch etwas durch die Gegend, hatten endlich mal eine Chance, ein Flascherl Wein zu kaufen und gingen dann erst mal baden. Es war herrlich, durch die Wellen zu springen.

Zum Abend gabs dann Fish&Chips und ich schrieb noch einiges für den Blog und lud die Fotos. Internet hatten wir nicht, sodass ich nichts ins Netz stellen konnte.

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