Heute hatte ich echt einen erholsamen Tag. Ich bin ständig ins Wasser gehopst – sozusagen von einer Badewanne in die nächste – und habe rumgetrödelt.
Es ging schon los ohne Wecker. Wirklich, es klingelte heute mal kein Wecker!
Dennoch war ich schon halb 8 munter, checkte noch schnell, was in Deutschland so über Nacht passierte und sprang erst mal in den Pool.
Frühstück gabs dann auf dem Balkon in der Sonne und in dieser Zeit trocknete schon wieder mein Badeanzug.
Dann zog ich los. Lange hatte ich überlegt, ob ich zurück nach Surfers Paradise fahren soll – es sind nur elf Kilometer – und mal auf den Q1 gehen soll. Auf den Queensland Nr. 1 Tower – das höchste Gebäude Queenslands. Ich hatte auf der gestrigen Tour Bilder von den Perthern gesehen, die sehr beeindruckend waren.
Aber auch die Daten von dem Q1 haben mich beeindruckt. Er wurde am 26. Oktober 2005 nach dreijähriger Bauzeit eröffnet, hat 78 Stockwerke und ist 323 m hoch. Die Fundamente gehen 45 m tief in den Boden rein. Er soll das höchste Wohngebäude auf der Südhalbkugel sein und hat den 51. Platz der Welt. Dort gibt es 526 exklusive Wohnungen, ab 84 m² Größe bis zur 900 m² Penthouse-Wohnung. Ab 985.000 Dollar konnte man die Wohnungen erwerben, das Penthaus in der 74. Etage ist mit 12 Millionen Dollar das teuerste Penthouse in Queensland. Es scheint über die ganze Etage zu gehen, weil mit einem 360°-Rundumblick geworben wird und hat einen 15 x 6 m großen Pool und den höchsten Außenbalkon Australiens. Der ist aber verglast mit Schiebefenstern – wegen der starken Winde. Die sollen übrigens das Gebäude bis zu 60 cm schwanken lassen, was in den Wohnungen nicht zu merken sein soll.
Darüber hinaus gibt’s in den Gebäude die höchsten Außenbalkone der Welt. In der 77. und 78. Etage in 278 m Höhe ist das Skydeck. Dort können bis zu 400 Personen gleichzeitig sein. Außerdem soll es bei 180 m Höhe noch eine Aussichtsplattform geben.
Beeindruckt hat mich auch, dass zwischen dem 60. und 70. Stock ein Miniregenwald als Skygarten angelegt ist.
Allerdings schummelt das Haus etwas mit seiner Höhe. Die kommt nämlich nur durch die Stahlspitze. Sie soll mit 97,7 m die längste der Welt sein, ragt aber „nur“ 47 m über den 76. Stock hinaus. Die hat einen Durchmesser von 1,8 bis 8 Meter, wiegt über 87 Tonnen und ist von innen zugänglich. Ach so, zehn Aufzüge gibt’s, die mit 9 m/s sehr schnell sind. Und sicherheitshalber gibt’s 1330 Treppenstufen. Viel Spaß, wenn da die Aufzüge mal ausfallen 😉
Aber da hoch zu fahren, kostet 77 Dollar. Ich weiß nicht, was da noch alles dabei ist. Und es gibt nur vier Zeiten am Tag, wo man hoch kann. Obwohl mich das alles sehr beeindruckt, glaube ich doch eher, dass ich was anderes mache – und fuhr in die Gegenrichtung.
Vier Kilometer weiter ist der Burleigh Head, ein kleiner Berg, der so ca. 150 m über dem Meer hochragt. Dort gibt’s einen Lookout und ich wollte da hin. Problem: Parkplätze! Alles strömt bei diesem herrlichen Wetter an den Strand, also sind Parkplätze Mangelware. Ich ließ mich erst mal treiben.
Beim Fahren über eine Brücke sah ich die Lagune, die gestern unser Busfahrer so angepriesen hatte. Aber auch da war alles voll. Kurz dahinter jedoch Parkplätze! Ich wollte ja vor allem endlich mal die Gold Coast sehen, Strand! Ich machte einen schönen Spaziergang auf der Strandpromenade entlang und kam – zur Lagune, den Tallebudgera Creek!

Es geht dort alles unglaublich entspannt zu, da zwar Wellen des Meeres in die Lagune reindrücken, aber weiter hinten alles ruhige See ist. Also beste Bedingungen für Kinder und Familien.
Ich suchte mir ein schattiges Plätzchen, sprang erst mal ins Wasser und genoss diese Entspanntheit an einem wunderschönen Ort.

Und ich badete mit den Pelikanen. Sie schwammen zwischen den schwimmenden Badegästen rum und flogen dann irgendwann über unseren Köpfen davon.

Auf dem Rückweg ging ich den Weg am Creek bis ganz nach vorn an die Küste. Da konnte ich doch tatsächlich bis Surfers Paradise schauen und die Unmengen an Hochhäusern sehen! Es sind ja auch nur elf Kilometer, Straße! Luftlinie durch die Bucht deutlich weniger.

Als ich dann zum Auto zurückkam, fragte ich erst mal TomTommilein nach dem Aussichtspunkt. Der kannte ihn! Und führte mich hin. Parkplätze waren noch immer Mangelware. Aber das Badeverhalten ist hier etwas anders als bei uns. Man springt rein, kühlt sich etwas ab und badet, kurze Ausruhphase und wieder los. Dadurch ist es ein ständiges Kommen und Gehen und es wird häufig etwas frei. Ich konnte damit endlich zum Lookout.

Vor dort oben war der Blick auf Surfers Paradise natürlich noch schöner. Danach entschied ich mich , wieder runterzugehen und den Weg unten um den Berg herum zum Teil durch den subtropischen Regenwald zu gehen.


Der führte bis zur Lagune. Und ich hatte meine Badesachen im Auto! Handtuch und Badeanzug hätte ich echt noch in den Rucksack bekommen!

Aber dafür hatte ich einen wunderschönen Spaziergang, der am Ende mit Sicherheit mindestens vier Kilometer lang war. Dabei kam ich noch an einem Aboriginal Center vorbei. Für mich ist es immer wieder erstaunlich, dass diese Aboriginal-Center nur wenig über die Abos erzählen. Meist wird dort Kunst der Abos ausgestellt und Sachen werden verkauft. Aber es ist auch ok so, man passt so langsam die Erwartungshaltung an das Gegebene an. Außerdem, es gibt eigentlich nichts über die Aborigines. Sie konnten nie schreiben und lesen und haben dadurch auch nie was aufgeschrieben. Alles nur mündlich übertragene Geschichten. Dadurch können auch die besten Zentren nichts groß als Museum darstellen.
Als ich zurück war, hatte ich erst mal Hunger. Auf einem großen Wegweiser war doch tatsächlich CBD ausgeschildert! Dieses kleine Örtchen – zugegebenermaßen mit einigen großen Hochhäusern – hat eine CBD!
Eigentlich kennt man den Begriff immer aus Großstädten und meint damit den inneren Kern des Stadtzentrums, den Central Business District. Aber hier verwendet man das oft für das Stadtzentrum einer noch so kleinen Stadt. 😉 Na, dann schauen wir doch mal!
Okay, City ja, viele Läden, vor allem Futterläden, ein paar Klamöttchen. CBD! 😉
Ich aß Fish&Chips – das erste Mal wieder seit Kangaroo Island. Und dann auch noch mit Dori-Fisch. Es war aber sehr lecker. Noch eine Eiskugel zum Nachtisch und ich war bereit zum nächsten Wasserhops.
Ich sprang also noch in die Wellen des Meeres. Mann, die waren heute echt kräftig! Da stand ich mit den Beinen im Wasser und plötzlich kommt da eine Welle, die mich komplett überspült hat. Aber Spaß gemacht hats!

Als ich an meinen Parkplatz komme, irritieren mich zwei Männer, die mein Nachbarauto fotografieren und um das Auto springen. War Parken nicht kostenfrei? Ja, für drei Stunden, war die Antwort. Erschrocken schaute ich auf die Uhr. Na hoffentlich hab ich sie eingehalten. Ja, ja, alles im grünen Bereich, kam zur Antwort. Nichts wie weg hier! Aber dann merkte ich, dass ich wirklich noch ne halbe Stunde Zeit gehabt hätte 😉
Beim Wegfahren kam ich nicht in die Hauptstraßen-Spur rein und musste dadurch in eine Nebenstraße fahren. Kurz darauf rechts abbiegen. Kein Problem, es ist kein Verkehr hier. Aber genau da liegt das Problem! Wenn viel Verkehr ist, schwimmt man mit, bei Ruhe auf der Straße muss man sich seine Wege selber suchen. In Australien sind die Straßen fast immer so gebaut, dass an Kreuzungen eine kleine Verkehrsinsel zwischen den Spuren gebaut ist. Und immer steht das Schild dran: Keep left! Hmmm, als ob ich das nicht wüsste! Aber diesmal bog ich doch tatsächlich auf die rechte Spur ein. Es war mir gar nicht so bewusst, weil ich ja links fuhr und auch die linke Seite der Spur nahm. Aber es war halt grundsätzlich die falsche Spur. Und in diesem Moment kommt mir doch ausgerechnet eine junge Frau mit dem großen 4WD entgegen! Ich war soooo erschrocken, dass ich diesen Fehler machte und sie fing an, herzhaft zu lachen. Die Spur war breit genug, wir fuhren aneinander vorbei und lachten beide über das Missgeschick und ich wechselte sofort danach die Spur. Alles gut.
Ich fuhr noch mal zum Tallebudgera Creek und ging nochmal in der Lagune baden. Es ist sooo schön dort. Allerdings war jetzt richtig Niedrigwasser. Ich kaufte mir dann noch ein bissel frisches Obst bei Älldie und eine Baguettestange, dann gings zurück zum Hotel. Noch ein Sprung in den Pool – heute hatte ich aber wirklich genug Wasser! Als ich mein Hotel für Coffs Harbour bestellen will, geht natürlich gar nichts. Über diese Hotelplattformen geht alles ausschließlich mit Kreditkarte. Na prima. Das kann ja heiter werden. Dennoch suchte ich mir einige Hotels raus, die passen könnten.
Der Abend war recht unruhig. Das Motel scheint voll zu sein. Neben mir junge Leute, die ständig die Tür knallen, wegfahren und dann erst Mitternacht wieder laut zurück sind. Andere Nachbarn reisen halb 12 an. Irgendwann schlief ich ein, ich war zu müde.