Endlich Koalas!

Die nächste Tour war nun relativ kurz. Ziel war Phillip Island mit dem Ort Cowes. Tage zuvor hatte uns das Hotel Tickets für die Pinguin Parade angeboten. Wir regierten leider zu langsam und dann kam die Antwort: ausverkauft! Na so ein Ärger! Deshalb war Phillip Island ja ein Etappenziel von uns. Na mal schauen. Es wurde uns eine Ranger-Tour angeboten für über 70 Dollar, also rund 50 Euro. Aber wollten wir das wirklich?

Zunächst fuhren wir von Foster aus zum Historischen Leuchtturm ganz in der Nähe. Ins Navi konnte ichs nicht eingeben, also fuhren wir nach Bauchgefühl und Karte. Plötzlich ein Hinweis und ab gings auf eine „Gravel Road“ – Schotterpiste. Plötzlich kam uns doch tatsächlich ein Jeep entgegen, Ich hielt an, da die Straße recht schmal war. Der Jeep hielt dann auch neben uns. Nanu? Aber dann die freundliche Frage, wohin wir wollen. Ja, wir sind genau richtig. Noch etwa 5 Kilometer, dann sind wir dort. Klasse, da war sie wieder, diese australische Freundlichkeit, aber auch sicher ein Stück Sicherheitsdenken.

Am Leuchtturm wars schön. Viele Klippen, herrliches Wetter, toll!

Der Leuchtturm wurde erst am 17.11.1913 in Betrieb genommen. Er ist 1951 rekonstruiert worden und ist nur 8,5 m hoch. Er ragt aber 93 m über den Meeresspiegel hoch. Alle 12 Sekunden sendet der Turm ein weißes Lichtsignal.

Wir kamen schnell voran. Kurz vor der Insel hielten wir noch bei Aldi an und kauften einen Salat für uns. Dann gings über eine Brüpcke auf die Insel. Wir wollten erst mal zur Tourist-Info, um nach Karten zu fragen. Da „stolperten“ wir erst mal über eine Schokoladenmanufaktur. Da musste ich doch erst mal rein und genehmigte mir einen kleinen Riegel feine Milchschokolade. 😉

Bei der Touristinfo dann die erstaunliche Antwort – ja, wir haben noch Karten für die Pinguin-Parade. Oh! Super! Wir bekamen auch Karten fürs Koala-Habitat und erhielten sogar noch 20% Backpacker-Rabatt auf unsere Jugendherbergskarte.

Los, dann ab zum Hotel und dann zu den Koalas! Und wir sahen wirklich welche! Ganz nah, maximal drei Meter von uns entfernt, futterte ein Koala genüsslich viele Eukalyptusblätter. Weitere Koalas saßen in den Bäumen und fraßen oder schliefen. Das ist übrigens das Wichtigste für die Koalas. Sie schlafen etwa 20 Stunden pro Tag, den Rest fressen sie. Ca. 500 g Blätter pro Tag. Die Koalas haben nur 35 Tage Tragezeit und dann wird ein kleines nacktes, nur ein cm großes Koala-Baby geboren, dass sofort instinktiv in Mamas Beutel krabbelt und dort 180 Tage bleibt. Danach wird es noch ein weiteres halbes Jahr von der Mama auf dem Rücken getragen. Mit zwei Jahren ist es dann geschlechtsreif. Koalas werden 10-16 Jahre ale und wiegen 7,5 bis 13 Kilo. Die Weibchen unter 10 Kilo, die Männchen drüber.

Ich war total begeistert von diesen kuscheligen Teddybären. Endlich habe ich sie mal in natürlicher Umgebung gesehen!

Wir hatten noch ein bissel Zeit und ich genoss einfach ein kleines „Powernapping“ von 25 Minuten, damit ich für die Pinguin-Parade fit bin.

Wir fuhren gegen 18:00 Uhr los und erst mal zum südlichsten Punkt der Insel, um eventuell Seebären zu sehen. Gut, das klappte dann nicht. Aber dafür gab es wunderschöne Felsklippen und die Nestbauten der Pinguine. Wir waren erstaunt, dass da Pinguinkinder rausschauten. Wie kommen die wohl dahin? Am Abend konnte ich es dann etwas verstehen.

Gegen halb 8 waren wir am „Set“. Für Zuschauer sind zwei Areas vorbereitet, um die Pinguine zu sehen. Es ist sehr umstritten, da die Tiere ja doch etwas in ihrem natürlichen Lebensraum gestört werden. Aber toll ist es dennoch, dies alles beobachten zu können.

Als dann langsam der Sonnenuntergang kam und es dämmrig wurde, kamen die ersten Pinguine aus dem Wasser. Es wurden immer mehr.

Da Ebbe war, mussten sie relativ lang über den Strand gehen. Vor dem letzten Stück Strand sammelten sie sich meist und rannten dann ca. 20 m über den Sand. Es war total putzig anzusehen.

Wir beobachteten ganz viele Pinguine und freuten uns über die kleinen niedlichen Tiere.

Zwei Stunden später gingen wir dann los und beobachteten noch viel Pinguine, wie sie zu ihren Höhlen gingen, ihre Kinder fütterten oder wie sie noch lange laufen mussten bis zu ihren Familien und Höhlen. Die kleinen Tiere watschelten direkt an uns vorbei, wir hätten sie anfassen können, so nah waren sie.

Ich war total fasziniert. Das hatte ich einfach nicht erwartet. Nun glaube ich auch, dass täglich über 1000 Pinguine aus dem Wasser an Land kommen und hier offensichtlich ideale Bedingungen zum Leben haben. Für mich war nur erstaunlich, dass die Pinguine teilweise so lange Wege an Land zurücklegen müssen. Wir waren total begeistert.

Wir hatten allerdings die abendlichen Temperaturen unterschätzt. Sicherheitshalber hatten wir zwar Jacken dabei, aber bei letztendlich 15° C und einer kräftigen Meeresbrise wurden wir doch ganz schön kalt. Ich war soooo froh, dass es im Auto noch recht warm war. Und wir nutzten zum ersten Mal die Heizung des Autos. Im Hotel sprang ich dann schnell in eine heiße Wanne.

Im Vorfeld der Reise gab es viele Warnungen vor der Fahrt in der Dunkelheit. Heute mussten wir nun im Dunkeln zurück zum Hotel fahren. Und prompt läuft uns doch ein Wombat vors Auto. Der Wombat ist übrigens ein Cousin des Koala! Ich bremste ja schon, aber der kleine Kerl war so langsam, dass ich eine Notbremsung hinlegen musste. Glücklicherweise hatte ich keinen hinter mir. Und ich hatte es geschafft um wenige Zentimeter. Er lebte!

Das war heute das zweite Tier auf der Straße. Am Vormittag sprang kurz vor uns ein Reh über die Straße. Fahre also nie schneller als Dein Schutzengel!

Ich werde es auch weiterhin beherzigen!

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