Was für eine Glitzerwelt!

Extrem viele Hochhäuser, zum Teil auf den vielen kleinen Inseln gebaut, riesig lange Brücken, vielspurige Autobahnen – der Anblick von Hongkong nach dem Start ist gigantisch. Es ist mittlerweile 22:15 Ortszeit und wir mussten lange auf die Startfreigabe warten.  Wir waren das zwölfte Flugzeug in der Warteschlange. Es war regelrecht eine Massenabfertigung. Weitere mindestens fünf Flieger warteten noch hinter uns.

Beim Start gings wieder in die andere Richtung – zum Meer hin. Wenn da mal ein Flieger verpasst, rechtzeitig hochzuziehen!

So langsam habe ich Hunger. Es gab ja heute nur eine Mahlzeit vor etlichen Stunden.

Nach dem Boarding war übrigens nochmal manuelle Kontrolle – ich glaube, vor allem auf Lebensmittel. Zumindest musste ich meine Wasserflasche, die ich nach der  Kontrolle gekauft hatte, austrinken und abgeben. Sonst war aber alles in Ordnung – logischerweise.

Und ich bin müde. Fliegen schlaucht halt.

Pacific Airlines ist dann doch noch mal eine gewaltige Nummer besser als British Airways. Das Essen war echt lecker, kein Vergleich zum letzten Essen. Als Nachtisch gabs Eis und es gab direkt eine Flasche Wasser zum Essen. Da hab ich nun auch nachts noch etwas zum Trinken.

Nachts – ja es ist schon wieder nachts.

Gefühlt bin ich gerade erst aufgestanden. Da wars aber in Hongkong schon nachmittags um 4. Gelandet sind wir gerade noch im Hellen, jetzt ist es Mitternacht. In Australien noch zwei Stunden weiter. So langsam überblicke ich kaum noch, wie spät es eigentlich wann und wo ist und war. Fakt ist, dass ich am 30. Dezember vormittags in Sydney ankomme. Das ist etwa am Abend des 29. zu Hause. Ich hoffe nur, dass ich mich schnell an die neue Zeit gewöhnen werde,

Ich hatte jetzt etwas mit meiner Nachbarin geschwatzt, eine junge Chinesin aus Peking, die aber in Australien verheiratet ist und zwei kleine Kinder hat. Sie fliegt wieder nach Hause zu ihrer Familie.

Gegen 7:00 Uhr Ortszeit wird es hell. Bereits seit einiger Zeit mussten wir uns anschnallen, da es starke Bewegungen gab. Dementsprechend empfing mich der Norden Australiens. Dicke fette Wolken! Es sah aus wie schneebedeckte Berge, die fas bis ans Flugzeug heranreichten. So hatte ich mir ja das nun gar nicht vorgestellt – Australien mitten im Sommer!

Aber sie werden weniger, je weiter es nach Süden geht. Und die Sonne kommt raus. Erstaunlich weit südlich und sehr schnell und gleich richtig hell. Unser roter Sonnenaufgangshimmel schein hier völlig zu fehlen.

Unter uns das Outback. Karge, offensichtlich unbewachsene Landschaft, soweit man schauen kann. Und keine Menschenseele. Da gibt’s kein Haus, keine Straße, nichts.

Je weiter es nach Süden geht, umso grüner wird’s. Nun sieht man auch Flüsse, Wälder und Seen. Ich bin gespannt, wie das so alles werden wird.

Der Anflug ist genauso wie in Hongkong. Nach dem Flug über den Großraum Sydney kam ewig Wasser und als eine Landzunge kam, war auch schon die Rollbahn da.

Das ganze Procedere mit dem Auschecken zog sich etwas. Da ich aber ein junges deutsches Pärchen getroffen hatte, die zum 2. Mal in Australien sind, wars sehr kurzweilig und interessant.

Stempel rein in den Pass und es ging zum Gepäck. Mein Koffer schien schon einige Runden gedreht zu haben… Er ist da! Das ist ja immer wichtig, wenn man ihn durch die halbe Welt durchcheckt.

Beim Rausgehen sind gleich etliche Telefonanbieter. Da ich ja Vodafone schon mal gecheckt hatte, habe ich mir für 30 AUD eine PrePaid-Karte gekauft. Mit ihr habe ich eine Flat in Australien zum Telefonieren und sogar 3 GB Datenvolumen für einen Monat. Das sollte reichen. Ansonsten kann ich ja auch gern meine Karte bereits am 24. Januar schon wieder für den nächsten Monat nachladen. Die Karte war sofort einsatzbereit und ich hatte sie einfach mit meiner Simcard ausgetauscht. Damit habe ich mein Telefon automatisch in der Australiennutzung, bin mobil im Netz und kann auch telefonieren.

Beim nächsten Shop bekam ich die OPAL-Card. Das ist die Fahrkarte für die  Öffentlichen in Sydney. Das Fahrgeld wird jeweils davon abgebucht und man kann die Karte überall und jederzeit nachladen. Ohne sie kommt man in keine Bahn und in keinen Bus rein.

Telefon sei Dank hatte ich gerade eine Mail von Sharyn bekommen. Sie schrieb mir noch genau, welche Linien ich nehmen muss und bestätigte mir meine Recherchen. Also ab in die Bahn Richtung Central Station, es waren nur relativ wenige  Stationen, 20 Minuten etwa. Dort Umsteigen und 5 Stationen bis Bondi Junction. Danach noch in den Bus. Alles klappt reibungslos und ist sehr logisch zu finden. Im Bus half mir der Fahrer und signalisierte mir, wo ich aussteigen muss. Beim Vorbeifahren hatte ich die Hausnummer bereits gesehen, es waren nur 40 m zurückzulaufen. Ich kam zielgenau an.

Sharyn ist eine sehr angenehme und nette Frau. Ich habe jedoch das Riesenproblem, dass die Australier ein für mich recht unverständliches Englisch sprechen. Ich muss doch öfter nachfragen und mich sehr konzentrieren. Sie röhren so ein bisschen, ähnlich wie ich das aus dem Amerikanischen kenne.

Kurz danach kam ihr Enkel zu Besuch. Ein kleiner blondgelockter dreieinhalbjähriger Engel, total niedlich. Er konnte Birgit nicht aussprechen. Beim R hatte er große Probleme. Er sprach immer von Pellekit. Wir wussten beide nicht, was er meinte. Erst am zweiten Tag wurde uns bewusst, dass Pellekid seine Version von Birgit war. Erst seine Mama verglich die erste Silbe mit Bird – dann klappte es plötzlich mit der richtigen Aussprache. Eigentlich total schade, ich fand das Pellekid mit dem röhrenden „L“ richtig putzig.

Ich bin aber gegen 4 nochmal los. Ich wollte in die Oper, meine Tickets abholen. Bisher hatte ich ja nur eine Rechnung  bzw. ein E-Ticket für die Führung. Das klappte alles super, auch das Tour-Ticket bekam ich, obwohl ich keinen Ausdruck vorweisen konnte. Aber beides war unter der gleichen Kundennummer gespeichert. Und ich habe noch zwei weitere Karten gekauft für die Cavalleria Rusticana in der zweiten Woche mit meiner Freundin.

Für mich beeindruckend war natürlich das Opernhaus und die Harbour Bridge daneben. Dazu stand ein riesiges Kreuzfahrtschiff im Hafen und die Terrassen waren alle voller Menschen. Es war eine wunderbare Stimmung.  Für mich ist alles noch so unreal. Ich bin wirklich in Sydney? Und stehe wirklich an diesem tollen Haus? Ich habe erst mal alles auf mich wirken lassen und alles genossen.

Das Dach der Oper ist voller solcher Keramikfließen, die dann auch diesen Glanz erwirken.

In den Abend hinein schlenderte ich noch etwas durch den Botanischen Garten. Als ich jedoch an dem besonderen Opern-und-Brücke-Seh-Punkt war, wurde es mit dem Fotografier-Licht schon langsam etwas schwierig. Die Nacht brach herein. Dennoch, eine imposante Aussicht!

Ich fuhr zurück mit dem Zug – es sind ja nur drei Stationen bis Bondi Junction. Dann geht’s mit dem Bus weiter. Allerdings fuhr der trotz Fahrplan-Ankündigung nicht mehr. Es kam einfach kein Bus meiner Linie. Nachdem ich geschlagene 40 Minuten gewartet hatte und so langsam die Müdigkeit total durchschlug und ich dauernd einschlief, nahm ich mir dann doch ein Taxi für knapp über 10 Dollar. Nach einem kleinen Happen zu Essen fiel ich um 10 todmüde ins Bett und schlief wie ein Stein neun Stunden durch.

Die lange Nacht…

Halb 10 gings dann los auf den langen Flug. Der Abflug ging in einem großen Bogen nördlich von London entlang. Dazu Regen. Schade, ist wohl doch nur der Anflug so spektakulär. Dazu war es ja zu meiner Ankunft noch nicht 100 %ig dunkel. Dadurch wirkte alles  alles noch besser.

Bis alles durch war mit dem Essen wars gegen Mitternacht – nach London-Time. Ich hatte ja die Uhr umgestellt, damit ich meinen Flieger nicht verpasse.

Ich war müde und wollte ja auch schlafen. Es war wie immer im Flieger nicht unbedingt gemütlich, aber mit vielen Sitzkorrekturen habe ich unruhig, aber lange geschlafen und gedöst. Was soll ich sonst über so viele Stunden auch machen? Auf jeden Fall weckte mich die Stewardess gegen 8 aus dem letzten Dösen zum Frühstück. English Breakfast –  es ist gewöhnungsbedürftig! Würstchen, gebratener Schinken, Pilze und eine undefinierbare „Rührei“-Masse.

Es ist sonnig draußen, wir fliegen über China. Die Landschaft ist sehr bergig. Und ich habe doch bei meiner Platzplanung echt die Uhrzeit des Flugs nicht richtig beachtet. Klar, nach unserer Zeit ist es vormittags, aber hier ist es acht Stunden später. Auf jeden Fall hätte ich damit die Westseite nehmen müssen, um in der Sonne zu sitzen 😉 – ich weiß, das ist ein Spleen von mir 😉

Hongkong in Wolken. Ich hatte mich sooo sehr auf die Skyline gefreut. Und die ganze Zeit war klares sonniges Wetter. Kurios war auch, dass weit unten die normalen Wolken waren, die man so kennt. Aber es gibt hier gerade noch eine Wolkenschicht weit oben, also weit über zehn Kilometer Höhe. Das ist schon etwas ungewöhnlich, zwischen zwei Wolkenschichten im klaren Wetter zu fliegen.

Dennoch, als wir weit genug unten waren, gab es eine relativ gute Sicht aufs Meer und die vielen Inseln und Schiffe.

Letztendlich stellte sich heraus, dass die Skyline gar nicht zu sehen gewesen wäre. Also ist das mit dem Platz auf der rechten Seite auch nicht wesentlich.

Wir flogen immer noch übers Wasser, der Flieger war schon erstaunlich tief. Man hat das Gefühl, es gibt jetzt eine Wasserlandung. Kurz vorm Aufsetzen sehe ich dann eine Landzunge, auf der gleich nach wenigen Metern die Landebahn beginnt. Ist das cool! Wir landen butterweich.

In einer halben Stunde war ich raus und durch die nächste Kontrolle durch. Und nun hab ich Zeit, vier Stunden fast. Und WLAN gibts natürlich auch hier – aber erstaunlicherweise ohne Datenabfragen, außer der IP-Adresse natürlich.

Als erstes gehe ich mal Zähneputzen. Die Sanitäranlagen sind hier recht großzügig und sehr sauber. Das ist ja immer amüsant in Berlin. Die Toilettchen sind so mini, dass man kaum einen kleinen Handkoffer reingestelklt bekommt. Schon in London und auch hier sind die Kabinen völlig anders dimensioniert.

Ich hatte natürlich meine Gesichtscreme im großen Koffer. Es ist ungewohnt, nach dem Gesichtswaschen nicht eincremen zu können. Aber es gibt ja hier genügend Duty Free-Läden mit zig Probierdöschen. Ich hab mich einfach mal zu LA MER „beraten“ lassen. Aber 349,00 Euro waren mir dann für eine kleine 100 ml-Dose doch etwas zu heftig. 😉

Wie bitte? Wie finde ich meinen Flieger? Glücklicherweise wechselt die Anzeige aber auch noch in Englisch. 😉

Was für ein Stress!

Puuuhh, ich sitze im Zug. Endlich Ruhe zum Runterkommen. Und die Sonne stahlt, als freue sie sich mit mir.

Irgendwie hatte ich mir in den letzten Wochen noch ganz schön Stress organisiert. An der Arbeit hatte mich das Fotobuch für den Abschied unseres Landrats voll in Anspruch genommen und ich hatte tüchtig zu tun, um auch noch alle Datenschutz-Aufgaben zu erledigen.

Zu Hause gabs dann Weihnachtsstress. Alles vorbereiten, dann Donnerstag nach kurzer Verabschiedungs-Stippvisite im Büro ab in Richtung Stuttgart. Halt bei Sohnis Schwiegereltern und Kuscheln mit Enkel, Stopp bei Schwiegermama und abends zu meinen Eltern. Freitag früh noch zu Schwesterlein. Glücklicherweise sind das alles nur ganz kurze Abstecher von der Autobahn. Bei den Kids dann erst mal Ruhe. Nachmittags dann Turnen und ich bekam wieder mal tüchtige Probleme nach dem Trampolin-Hüpfen. Aber egal, Spaß gemacht hats! Ist aber wahrscheinlich doch nicht mehr das Richtige für ältere Damen 😉

Die Weihnachtstage waren schön. Ich habs mit den Kindern und Enkelkindern genossen!

Montag dann wieder Rückfahrt, Dienstag letzte Vorbereitungen, einschließlich Autowaschen – zwei Monate wollte ich das Salz nun auch nicht dran lassen. Abends gabs dann noch den nachträglichen Weihnachts-Gänsebraten mit Gästen – halb 2 fiel ich dann totmüde ins Bett, nachdem ich alles wieder aufgeräumt hatte und auch die Weihnachtsdeko eingepackt hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich aber noch nicht ein Stück gepackt!

Gut, diese Dinge passieren ja bei mir eh vorher im Kopf, Deshalb war es dann Mittwochvormittag relativ entspannt. Aber ich musste eben dann auch an alles denken und musste auch noch in der Wohnung die wichtigsten Dinge machen. Ich hatte immer mal Panik, dass ichs nicht schaffen könnte.

Heizungen noch ablesen, Blumen gießen und dann gings halb 1 los. Der Schlüssel war grad rumgeschlossen…. Oooops, zurück! Den Waschmaschinenhahn musste ich noch zudrehen – und ja, mein Handy! Das hing auch noch an der Ladestrippe.

Mein Zug rollt nun und hat so was Beruhigendes….

In Tegel läuft alles wie ein Länderspiel. Auf dem langen Kanten bekomme ich meinen gewünschten Fensterplatz A an der morgendlichen Sonnenaufgangsseite in Hongkong, für die zwei Stunden nach London begnüge ich mich mit einem Gangplatz. Das Gepäck stimmt auch. 18,6 kg von 23. Da ist noch ein bissel Luft bis zur Rückreise. Meinen kleinen Koffer wollte sie nicht wiegen. Hui, Glück gehabt! Der wog über 9 kg. Und mein Laptop-Rucksack mit viiiel mehr drin als dem Netbook lief außer Konkurrenz. 😉 Alles top. Meinen Brief ans Landesamt habe ich auch noch losbekommen. So konnte ich in Ruhe durch die Kontrolle – sogar ohne Sprengstoffkontrolle meiner Cam.

16:35 Uhr hob das Vögelchen pünktlich ab.

Schon vor Braunschweig ist der Flieger über 10.000 m hoch, kalte -64 °C sinds draußen!

Der Anflug über London war dann äußerst imposant. Alles erleuchtet und ich hab sogar das London-Eye gesehen! Mal schauen, im nächsten Flieger hab ich ja den Fensterplatz. Vielleicht gibt’s sogar Fotos.

So, nun ist in London erst mal Warten angesagt. Zeit für Whatsapps und Schreiben des Blogs. Glücklicherweise gibt’s ja mittlerweile auf allen Flughäfen WLAN. Der Preis ist eben nur hoch. Datensammelei! Um 9 PM geht’s weiter nach Hongkong!

Mittlerweile kamen auch schon erste Erkenntnisse, was ich so vergessen habe. Internationaler Stromstecker – den sollte ich aber dort kriegen,  Verteilerdose – nimmt mir natürlich meine immerwährende Monopolstellung der Strömlinge – krieg ich aber auch dort – und die Unterwasserkamera. Liegt zu Hause alles in einem Schrankfach. Und da ich das Ladekabel fürs Navi längst rausgenommen hatte, bin ich nicht nochmal rangegangen. Aber davon geht die Welt nicht unter… 

Vorfreude

Nun ist sie online! Meine Reise nach Australien beginnt bereits in 17 Tagen! Seit ca. drei Jahren habe ich das vorbereitet – und merke jetzt, dass ich dennoch ganz schön knapp werde mit allem.

Dennoch, die Flieger und alle Autos sind gebucht, viele Übernachtungen bereits safe, der Englisch-Kurs steht und für Silvester hab ich eine Karte in der Sydney-Opera! Danach ist Feuerwerk auf der Harbour-Bridge!

Wie groß kann doch Vorfreude sein!

An was man aber alles denken muss, das kommt erst so nach und nach zum Vorschein. Ich habe mir zwei Sonnenhüte gekauft, dazu Sonnencreme mit LSF 50! Auch Hemden mit Lichtschutzfaktor – immerhin hat Australien die höchtste Hautkrebsrate in der Welt – da muss ich mich nun wahrlich nicht einreihen.

Auf jeden Fall merke ich, dass Australien offensichtlich The Greatest ist! Ich werde vieles sehen und freu mich neben den Standard-Sehenswürdigkeiten in Sydney, in den Blue Mountains, an der Great Ocean Road, auf Kangaroo Islands und natürlich im Roten Zentrum auf das Paradies an der Ostküste. Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen.

Ich lade Euch ein, in gewohnter Reisebericht-Manier, mit mir unterwegs zu sein und all die schönen und hoffentlich nicht komplizierten Dinge in Australien mitzuverfolgen. Am 28. Dezember geht nachmittags mein Flieger!