Mein Wecker läutete halb 8 die letzten Stunden in Australien ein.
Ich packte alles flugfertig und wog meinen Koffer. 25 Kilo! Oh nein, woher kommen denn nur die 7 Kilo mehr?
Reserven hatte ich in meinen gesammelten Tuben und in meinem Ordner mit den Unterlagen der Schule und ein paar Sachen mehr. Den Ordner könnte ich ja ins Handgepäck schummeln und die Tübchen müssen halt hier bleiben. Ich sortierte nochmal aus und nahm nur besondere Tuben mit, dann wog ich. 21 kg. Na, so muss ich ja nun auch nicht reisen. Also Ordner wieder rein, dann kamen noch die Autoschuhe hinzu und mein kleines Kleidchen, was ich am Morgen anhatte. Es waren vorerst 22,8 kg. Super!
Mein Problem waren eher die Esswaren. Es war noch etwas Butter übrig, Marmelade, Kekse und vor allem einige Büchsen Bier. Gerade die wegzuschmeißen würde mir in der Seele weh tun. Ich packte eine Tasche mit allem, vielleicht gibt es ja noch einen Bedürftigen unterwegs.
Um 10 checkte ich aus. Es war wirklich ein schickes Hotel zum Abschluss in Australien.
Was soll ich mit wenigen Stunden nun noch anfangen? Ich müsste spätestens um 1 hier los zum Flughafen. Zweimal eine Stunde Weg in die Stadt, das lohnt nicht wirklich. Mit dem Auto erst recht nicht. Zumal ich nicht nochmal Maut riskieren wollte.
Ich hatte gesehen, dass gleich um die Ecke ein riesiges Einkaufszentrum ist und dort auch ein K-Mart. Dort hatte ich mir in Melbourne diese schönen Riemchensandalen gekauft, mit denen ich so gut laufen konnte. Aber sie sind mittlerweile ganz schön abgelaufen und ich wollte mir noch mal ein neues Paar kaufen. Ich hatte sie letztens nochmal gesehen. Tja, aber hier geht der Sommer eben auch zu Ende, Sommerschluss ist durch. Auch hatte ich das in den Geschäften schon bemerkt, dass es kaum noch Sommersachen gibt. Also waren auch die Sommerschuhe Fehlanzeige. Gut, es war ein Versuch.
Ich fuhr dann doch gleich zum Flughafen. Beim Autoabstellen stieg neben mir ein Paar in einen Mietwagen ein. Ich fragte einfach, ob sie was wollen – ja, das Bier auf alle Fälle. Gut, ich hab eine gute Tat getan und das Bier kommt nicht in den Müllcontainer. Alles gut.
Beim Autoabgeben fragte ich nach der Maut von Brisbane. Ja, das könnte ich direkt cash bezahlen. Hurra, ein Problem gelöst! 7,50 Dollar, da sind auch bereits die Bearbeitungsgebühren drin. Also kein Weltuntergang. Damit ist alles an der Ostküste durch und bezahlt. Nur die Melbourne-Maut ist noch offen. Ich fragte auch noch mal bei Eurocar, aber da die gleiche Aussage wie bei dem Anmieteschalter. Da muss ich halt mal schauen, wenn ich zu Hause bin.
Ich konnte relativ zeitig meinen Koffer abgeben, damit war ich etwas freier mit meinem Gepäck. Und es war echt verblüffend. Ich hatte genau auf den Punkt 23 Kilo! Bingo! Da musste sogar die Dame am Schalter lächeln. Ich bat um Fensterplätze – das war möglich. Aber ich achtete auch nicht genau drauf, vertraute.
Danach fand ich doch am Flughafen echt noch einen Postkasten für die letzte Karte! Das ist mir das erste Mal passiert, dass es in einem Terminal noch Postkästen gibt.
Noch ein bissel schreiben, Internet hab ich nicht reingekriegt, dann Boarding. Die Maschine war nicht ganz ausgebucht, logisch, 20 Minuten vorher war schon eine Maschine nach Singapur gestartet. Damit hatte ich das Glück, dass der mittlere Platz neben mir frei war.
Kurz nach halb 5 gings los, es waren reichlich sechs Stunden Flug bis Singapur.
Dort lediglich Aussteigen fürs Putzen und Tanken, dann neue Kontrolle und wieder rein in den Flieger.
Das ist ein Gemehre mit dem Wasser! In Sydney musste ich meine vollen Flaschen wegwerfen bzw. ausleeren. Konnte sie dann nach der Kontrolle wieder nachfüllen – das ist in Sydney an jeder Ecke möglich, auch am Flughafen. Ich hatte sie nicht ausgetrunken – weil ich sonst andauernd im Flieger hätte rennen müssen. Bei der Kontrolle in Singapur wurden sie mir wieder weggenommen. Dummerweise hatte ich ne leere Flasche vorher grad weggeschmissen. Die hätte ich mir sonst wieder füllen können. Also stand ich komplett ohne Wasser da. Als ich in den Flieger reinkomme, werde ich vermeinlich in die falsche Line eingewiesen. Als ich genauer aufs Ticket schaue, merke ich, dass ich Nummer E habe. Mittlerer Sitz in der Mitte!
Oh je, da hatte ich echt nicht drauf geachtet – und das auf dem langen Kanten von 13 ein halb Stunden! Ich hatte dann jedoch Glück. Meine eine Nachbarin schien gute Connection zu haben und bekam einen anderen Platz. Damit war der Außenplatz frei und wir saßen wieder mit einem freien Mittelplatz.