Vor der heutigen Fahrt war mir immer etwas bange. Hatten wir uns doch wieder so einen langen Kanten von über 400 km geplant und mussten ja spätestens 17:30 an der Fähre in Cape Jervis sein. Letztendlich war es aber gar nicht so schlimm, weil wir bei unserer Planung schon Respekt vor der großen Strecke hatten und gar nicht in Robe, sondern in Kingston die Übernachtung bestellt hatten. Damit hatten wir bereits 50 km gespart. Auch war der Rest der Strecke von immerhin über 60 Kilometern erst auf Kangaroo Island, also nach der Fähre. Damit hatten wir gerade mal reichlich vier Stunden Fahrzeit zu planen und konnten den Tag ganz entspannt angehen.
Morgens fuhren wir erst noch zum Strand, um nach unseren Sportlern aus Neuseeland zu schauen. Aber wir fanden keine Strandsegler am kilometerlangen Strand. Also gings auf die Piste auf den Princess Highway.
Bei der Vorbereitung des Tages irritierte uns ein grüner Küstenstreifen vor der eigentlichen Küste. Er war mit Coorong National Park ausgeschildert. Was ist das nur? Warum kann man da nicht drauf fahren? Plötzlich ein Wegweiser in den Coorong NP. Links ab und rauf auf eine „Gravel“-Road, Schotterpiste.
Wir wussten nicht mehr, wo wir eigentlich waren. TomTomi war auch ausgestiegen und schimpfte nur immer wieder: Bitte wenden! Da jedoch ein Wegweiser zu einem Campingplatz von beiden Straßenseiten aus zu sehen war, wusste ich, es geht auch noch weiter und wir kommen irgendwann sicher wieder auf zivilisierte Straßen.
Plötzlich erkannten wir, warum dieser grüne Streifen in den Karten eingezeichnet war. Es waren Dünen, die aus dem Wasser ragten. Ein ganzer breiter Streifen über 145 km Küstenlinie, der abgetrennt durch offensichtlich Meerwasser der Küste vorgelagert war. Es war faszinierend, wie da weit draußen nach Wasser nochmal Land kam mit dem schönsten hellen Sand, der teilweise bewachsen war. An dieser Straße durch den Naturpark gab es auch richtige Salzseen, auf deren getrockneten Flächen eine weiße Salzschicht abgelagert war. Wir hatten also auch unseren „Schnee“ im Januar – den aber bei ca. 25° C. 😉
Auch spazierte wieder mal ein Tier über die Straße. Diesmal eine richtig große Echse. Der Panzer war beeindruckend.
Nach geschätzten 15 Kilometern Schotterstraße kam dann doch wirklich wieder der Princess Highway.
Allerdings dauerte es nicht lange, da flogen über uns wieder mal Pelikane und kurz darauf kam ein Abzweig zu einer Beobachtungsstation. Pelikane wieder in freier Natur! Nichts wie hin!
Wir waren ja immer noch im Coorong NP. Auf den Dünen gegenüber gab es eine Kolonie von tausenden Pelikanen. Es flogen auch immer mal größere Gruppen los. Es war beeindruckend.
Mich hat erstaunt, wieviel so ein Pelikan frisst. Ein Neugeborenes – Pinky genannt – wiegt gerade mal 100 g und ist nackt, rosafarbig und hat sogar schon offene Augen. Und der kleine Vogel frisst bereits täglich fast 30 g Fisch. Das entspricht etwa einer Sardine. Nach einem Monat wiegen sie bereits 4 kg und futtern ein Pfund Fisch täglich. Das entspricht so etwa 16 Sardinen. Sie werden dann bereits „Downies“ genannt. Mit drei Monaten gibt’s dann erste Flugversuche, die jungen Vögel wiegen ca. 10 Kilo, mehr als normale erwachsene Vögel, weil sie sich viel mehr bewegen und mehr Energie brauchen.
Erwachsene Pelikane fressen ca. fünf Kilo Fisch pro Tag. Bei der Menge an Pelikanen werden offensichtlich dann Unmengen an Fisch gebraucht.
Für mich war überraschend, dass Pelikane Kannibalen sind und junge Pelikane aus unbewachten Nestern fressen. Es ist eben Natur.
Danach gings erst mal wieder ein größeres Stück voran, bis wir in Meningie, einem kleinen Ort an der Strecke, uns etwas zum Mittag kauften. Es ist hier sehr erstaunlich, dass in jedem Ort immer öffentliche Toiletten zu finden sind, die auch im Allgemeinen sehr sauber sind. Oftmals gibt es dabei auch noch Sitzgruppen, Spielplätze und gepflegte Rasenbereiche, die zum Picknick genutzt werden können. Auch Grillplätze sind oft vorhanden. Das ist sicher alles gut eingerichtet für die übers-Land-Fahrer oder eben für Touristen.
Irgendwann verließen wir den Princess-Highway und kamen auf kleinere Straßen – und dem Cape Jervis immer näher. Auffällig war heute wieder, dass wir die Straße oftmals für uns ganz allein hattten. Selbst der Princess-Highway, der durch halb Australien geht, war nur sehr wenig befahren.
Wir mussten langsam planen. Wir reicht unser Benzin? Brauchen wir noch Vorräte? In Yankalilla kauften wir erst noch mal Obst und Brötchen ein, um für alle Fälle etwas zu essen dabei zu haben. In dem kleinen Örtchen Meadows tankten wir erst noch mal voll. Ich befürchtete, dass die Preise in Cape Jervis weit oben sein werden und auf der Insel sowieso. In Meadows hatten wir den besonders niedrigen Preis von 1,24 Dollar. Das sollte sich als klug gewählt entpuppen. In Kingscote auf der Insel kostete der Liter fast 1,50 Dollar.
Wir fuhren schon wieder kilometerlang auf einsamen Straßen. Ich konnte es gar nicht verstehen, dass keiner nach Kangoroo Island will. Cape Jervis war entgegen meiner Vorstellung wirklich nur der eine Punkt für die Fähre. Nur wenige Häuser gab es dort. Als wir ankamen, fuhr gerade die vorherige Fähre ab. Wir waren zwei Stunden später dran. Also zunächst einchecken und einweisen, wir buchten auch gleich noch die Fähre zurück für zwei Tage später. Die Zeit nutzten wir zum Studieren der Karten für die Insel und dann kam schon die nächste Fähre.
Es dauert echt eine ganze Weile, bis alle Autos runter sind, obwohl die Fähren relativ klein sind. Dann gings los. Die Autos wurden „gestapelt“. Ganz eng nebeneinander, eng hintereinander und es wurde jede Ecke der Ladefläche ausgenutzt, ums o viele wie mögliche Autos raufzukriegen. Ich wurde eingewiesen, mich ganz nah an die Bordwand zu stellen. Es war Millimeterarbeit und ich war froh, als mein Auto korrekt und unversehrt mit angeklapptem Spiegel an der richtigen Stelle stand. Raus kam ich auch noch, allerdings nicht mehr rein. Es kam gleich das nächste Auto daneben. Ich hätte die Fahrertür maximal einen Spalt von 15 cm aufmachen können. Und die andere Seite klemmte ja an der Bordwand. Ich hab erst mal tief durchgeatmet.
Die Überfahrt dauerte 45 Minuten. Wir saßen oben im Innenraum, aber voll in der Sonne ganz vorne. Ich genoss die Zeit und die Ruhe, bis ich ja dann wieder zum Auto musste.
Die Ausfahrt war dann ziemlich entspannt. Mein Nachbar, der mich zugeparkt hatte, fuhr vor mir raus, sodass ich genügend Platz zum Einsteigen und Ausfahren hatte.
Auf der Insel gings noch mal fast 70 km bis Kingscote zum Hotel. Es gab wieder zum Teil schnurgerade gezogene Straßen, die allerdings hügelig waren. Lieblingsstraßen von mir, es war fast wie Achterbahnfahren. 😉
Im Hotel fragten wir wieder, ob wir ein Zimmer mit zwei Betten statt Kingsize bekommen könnten. Natürlich, dass geht. Ich weiß gar nicht, warum wir nicht früher auf den Dreh kamen, immer nach zwei Einzelbetten zu fragen. Wir hatten ein großes Zimmer sogar mit zwei Kingsize-Betten. Nach dem Abendessen im Zimmer gingen wir noch mal zum Strand. Es war fast dunkel, aber wir beobachteten noch die Fischer auf der Seebrücke und genossen die Seeluft.
























Noch vor Lorne gab es einen Leuchtturm, das Split Point Lighthouse. Der wurde 1891 gebaut und ragt 66 m über den Meeresspiegel hoch. Wir konnten hochgehen und kletterten die 136 Stufen des 34 m hohen Turms hoch. Es gab eine herrliche Aussicht! Bei gutem Wetter sollen die Lichter des Leuchtturms 33 km weit zu sehen sein. Die werden übrigens alle 10 Sekunden ausgestrahlt.







Die Karten kosten normal 40 Dollar! Und sie bestätigte mir auf ungläubige Nachfrage, dass ich die in der Schule für 15 Dollar kriegen kann! Das werden wir auf jeden Fall ausnutzen. Allerdings hatte sie keine mehr da, morgen dann wieder.

Eigentlich wollte ich dann bei Town Hall in die Bahn steigen, aber wir gingen noch weiter. Die Town Hall war geöffnet und da schauten wir zwei neugierigen Mädels dann doch schnell mal rein. Ich war begeistert! Ein riesiger wunderschön verzierter Saal inmitten des Gebäudes! Whow! Und der Guide erzählte uns, dass es dahinter – aber eben leider verschlossen – einen Konzertsaal mit einer tollen Orgel gibt, in den 2000 Zuschauer passen! Das hatte ich nicht erwartet! Da entdecken wir so ganz nebenbei noch so ein Kleinod Sydneys.








Ich war heute Abend noch zum Abendessen mit Sharyn verabredet, bevor ich dann kurz nach halb 7 loszog, um meine Freundin vom Flughafen abzuholen. Kurz nach halb 8 war ich schon dort und es kamen mir schon viele aus dem Abu Dhabi-Flieger entgegen. Oh, bin ich schon zu spät?











Wir gingen immer weiter, teilweise eng am Felsen entlang, viele Stufen, zum Teil extrem steile Stufen, wenig Strecke zum Gehen. Es war ein wunderschöner Weg, mit tollen Aussichten und grandiosen Felsformationen.




Schöne Geschichte, schöne Gegend. Wir genossen das alles und ich machte natürlich viele Fotos. Später erfuhren wir allerdings, dass wir uns an den Three Sisters nicht ganz an den Vorschlag unseres Guides gehalten hatten und nicht an einer bestimmten Treppe standen. Damit fiel leider das Didgeridoo-Spielen aus. Schade, ich hätte es so gern mal probiert!













Mit jedem Stück, was ich weiter gelaufen bin, war der Blick auf die Oper etwas anders und es war einfach ein bewegendes Gefühl, dieses Bauwerk zu sehen.
Dann kam ich zum ersten Pylon und dort war der Lookout angepriesen. Auf diesen Pylon kann man hochsteigen und von oben schauen. Das wollte ich mir nicht entgehen lassen. Zumal ich davon schon gehört hatte und ich das gern gemacht hätte.
Wieder mal 15 Dollar Eintritt – dank meiner Jugendherbergskarte, die weltweit anerkannt ist, bekam ich eine Ermäßigung und musste nur den Studentenpreis von 10 Dollar bezahlen. 200 Stufen höher dann ein faszinierender Blick auf den Hafen und die Brücke und die Opera und die Skyline. Ich genoss diese Aussicht sehr und blieb lange dort oben – und machte unendlich viele Bilder. Dazu dieser stahlblaue Himmel – Postkartenwetter. Sydney, was ist das für eine tolle Stadt!


Ich ging noch über die ganze Brücke – zumindest bis zum Pylon auf der anderen Seite. Die Brücke wird ständig patrouilliert von mehreren Polizisten. Ich fragte einfach einen kess, ob ich den auf der anderen Seite zurücklaufen könne. Nein, leider nicht, dort ist nur der Radweg – aber ich könne auch gern als Skater, Roller- oder Skateboardfahrer dort langfahren, aber ich brauche ein „Hilfsmittel“. Schade, da hab ich natürlich nix davon dabei. Da war sie wieder diese Freundlichkeit und Klarheit der Australier. Was soll man da jammern, wenn man so eine große Auswahl präsentiert bekommt und nix davon nutzten will/kann, dann isses halt so.

Also lief ich die Strecke wieder zurück und genoss jeden Blick auf die Oper, Circular Quay und die Skyline.
Mich haben ja ein paar Fakten von der Brücke interessiert. Es ist echt schwierig, da was zu kriegen. Aber oben am Ausstieg, da gabs nochmal einige Infos, die ich hier nicht vorenthalten möchte.
1923 gings dann los. In der schwersten Wirtschaftskrise des Landes hatten 3.000 Männer einen festen Job. Insgesamt sind beim Bau 16 Männer ums Leben gekommen, allerdings sind „nur“ zwei vom Bogen gefallen.











Aber so richtig wurde ich nicht fündig. Plötzlich sah ich quer durch den Hyde-Park ein monumentales Gebäude. Das müsste doch die St. Mary´s Cathedral sein, eine römisch-katholische Kathedrale. Tatsächlich.
Die musste ich mir natürlich erstmal anschauen. Und ich war verblüfft. War ja schon die St. Andrew´s eine Augenweide, aber diese hier übertraf das alles noch einmal.
1821 wurde einst der Grundstein gelegt – übrigens vom Gouverneur Lachlan Macquarie, nach dem hier Straßen und viele Dinge mehr in Sydney benannt sind.
1833 war die erste Messe und 1865 brannte sie jedoch ab. Der Grundstein für die heutige Kathedrale wurde dann 1868 gelegt. Die Weihung fand zwar 1882 stat, aber man baute immer weiter. Offiziell wurde sie dann 1900 eröffnet. Das Kirchenschiff wurde dann erst 1913 begonnen, die Krypta 1961 vollendet und zwei Türme, die einst schon vom Architekten vorgesehen waren, wurden erst im Jahr 2000 vervollständigt.
Heute ist sie Sitz des Erzbischofs des Erzbistums Sydney, ist eine der größten Kirchen in Australien, hat 75 m hohe Türme und wurde aus Hawksbury-Sandstein gebaut. Ich war total begeistert von diesem imposanten Bauwerk.
Einen Vorteil hatte die „Suche“. Ich sah mehrere Brautpaare aus der Kirche kommen, die draußen Fotos machten. Die Kleider haben schon tüchtig beeindruckt!
Nur der Bräutigam der einen asiatischen Braut mit einem wunderschönen Kleid kam wohl mit seinem Konfirmationsanzug. Da hatten die Knöpfe echt Glück, dass sie sehr fest angenäht waren. 😉
Letztendlich fand ich dann doch noch eine Haltestelle. Es war mittlerweile kurz nach 5 und ich kam grad noch auf die letzte Runde mit. Aber mehr wollte ich ja auch nicht. Heute erst mal Schnuppern und morgen dann in Ruhe wirklich on-off gehen. Das Ticket gilt 24 Stunden. Ich hatte sogar eine Ermäßigung, da ich den Jugendherbergspass habe. So langsam muss ich den mal nutzen, damit ich die Kosten des Ausweises wieder rauskriege 😉





Eigentlich ist am Circular Quay Schluss mit der Runde, aber der Fahrer nahm den Rest der Passagiere noch bis zum Botanischen Garten mit, die Haltestelle ist günstig für mich bis zum Martin Place.
Jedenfalls hab ich gestern und heute auf meiner letzten Busfahrt zurück nach Hause für ca. 12 Minuten Fahren nur jeweils 5 Cent bezahlt. Am Wochenende bin ich mit 2,50 Dollar dabei, egal wie viel und wie oft ich fahre. Aber die Flughafenstrecke ist immer sehr teuer. Die kostet jeweils um die 15 Dollar. Auf jeden Fall hab ich schon über 50 Dollar Fahrtkosten in der ersten Woche gebraucht.
Es ist so herrlich. Heute war jedoch Ebbe und damit fast die niedrigste Tide des Tages. Sie ist etwa eineinhalb Meter unterschiedlich. Zum Schwimmen war das natürlich gut. Mit den vorgegelagerten großen Steinen gab es nur einen geringen Wellengang. Damit war ich auch nicht so stark versandet wie am Sonntag. Da krochen mir ja die Sandkörner in alle Ecken des Badeanzugs.
Und ich beobachtete den Wellengang am Strand und erkannte sofort den Rip. Als dann noch ein surfender Wellenreiter kam und genau an der Stelle reinging und rausgetragen wurde, bestätigte sich meine Annahme. Wir hatten ja gestern einen Vortrag in der Schule zum richtigen Verhalten am Strand. Da kam so ein Beachboy, wie er im Buche steht – braungebrannt, blondgelocktes längeres Haar, drahtig – und hielt locker flockig einen Vortrag zum Verhalten in der Sonne und in den Wellen. Es war sehr interessant, sicher auch zum Teil mit Infos, die ich schon kannte. Aber es war auch interessant zu hören und auch anschaulich mit Fotos dargestellt zu bekommen, was es mit der Gefährlichkeit der Wellen auf sich hat.
Heute musste ich am Strand schmunzeln, da kamen mir zwei Typen genau von dieser Marke Beachboy entgegen. Und was hatten sie auf ihren T-Shirts hinten stehen? Liveguards! Also doch richtige Beachboys 😉 – oder zu Deutsch: Rettungsschwimmer a´ la Baywatch.
Nun gehts in die nachmittägliche Runde des Unterichts und ich ergänze dann morgen wieder.
Er ist schon komisch gebaut. Unten ein riesiger Block – in dem natürlich wie so oft ein riesiger Einkaufstempel untergebracht ist. Vier Etagen mit der Rolltreppe hoch – da kam endlich ein Hinweis auf das Sydney-Tower-Eye. Da ich mein Ticket bereits hatte, gings ganz schnell. Erst weit dahinter war Anstehen angesagt. Erstmal wieder Taschenkontrolle, aber relativ gemäßigt und mit Scan in Flughafenmanier.
Dann konnte man sich erst mal einen 3D-Film anschauen. In dem waren wunderschöne Aufnahmen von Australien und Sydney zu sehen. 3D-Effekte waren schön ausgearbeitet. Ein Kakadu bildete die „Klammer“ des Films und der flog immer mal bis kurz vor die Nase, auch ein Hai biss fast zu und die Wellen erst! Man fühlte sich richtiggehend nassgespritzt. Dann gabs wieder mal einen Fotografen, um den ich mich diesmal jedoch gedrückt habe. Die Mappen am Ende sind zwar nett, aber einfach total überteuert.
Dann gings in den Fahrstuhl rein. Da gehen nur etwa zehn Leute rein und mit 7 m/Sekunde geht’s in 40 Sekunden hoch zum Besucherdeck in 250 m Höhe.

Der Sydney-Tower ist übrigens mit 306 m genauso hoch wie der Eiffelturm. Der Tokyo Sky Tree ist dagegen mit 634 m mehr als doppelt so hoch. Und der Turm ist lediglich doppelt so hoch wie die Harbour Bridge und viermal so hoch wie die Opera. Damit wurde mir auch noch einmal die Dimension der Bridge bewusst.

Für den Tower war 1975 Baubeginn und er wurde im August 1981 fertig gestellt. Er hat einst 36 Millionen Australische Dollar gekostet.
Der Turm hat ja eine sehr spezielle Form. Er ist außen mit 56 Stahlkabeln stabilisiert, die jeweils 7 t wiegen und sie sollen aneinandergereiht eine Strecke von Sydney bis Neuseeland überspannen.
Interessant fand ich auch, dass der Tower 420 Fenster hat, deren Putzen von einer halbautomatischen Fensterputzmaschine „Charlie“ übernommen wird und zwei Tage dauert. Der Turm ist 400 t schwer und man hat bei klarem Wetter eine Sicht bis zu 80 km weit.
Nachdem ich zwei Mal rundum gegangen bin, fuhr ich wieder hinunter. Unten im Kaufhaus verirrte ich mich natürlich wieder. Diese Kaufhäuser hier sind furchtbar für mich. Biste da erst mal drin, findeste kaum einen Ausgang. Irgendwann fragte ich mich durch und landete endlich wieder auf der Straße. Zwei Ecken weiter war die Zugstation Martin Place. So langsam kenne ich mich aus hier im Zentrum 😉
Zu Hause setzte ich mich nach dem Abendessen gleich an meine Hausaufgaben und besprach sie mit Sharyn. Bis auf Kleinigkeiten hatte ich alles richtig.
Auf meinem Heimweg ging ich noch in die St. Andrews Cathedral. Sie lag auf meinem Weg zur Bahn. Es ist eine sehr altehrwuerdige Kirche mit wunderschoenen bunten Bleiglasfenstern. Auch die Main Hall daneben war sehr imposant.


Wenn ich am Nachmittag nach Hause komme, gibt es meist ein Glas leichten Sommer-Weisswein. Das wird nun schon fast zur Tradition. 😉
Die Opernführung war gut. Es ist dort Himmel und Hölle los und die Führungen machen sie mit einem super Sustem. Jeder bekommt einen Empfänger und Kopfhörer und der Guide hat ein Headset. Somit hört jeder alles und die Guides müssen nicht immer alle ums sich scharen und sehr laut sprechen. Dementsprechend entspannt gings durch die ganze Tour.
Erika, eine junge charmante Deutsche, führte. Sie ist jetzt seit drei Jahren in Sydney und macht täglich mehrere Touren in Deutsch und Englisch. Interessant war, dass wir auch in die kleinen Theater reinkamen. Neben der Concert Hall und dem Kiefer-Sutherland-Theater gibt es noch drei kleinere Bühnen, auf denen Schauspiele, Kabaretts, Kinderstücke und anderes gespielt wird. Interessant war auch die Wandlungsfähigkeit dieser kleinen Theater.
Dazu waren wir an allen Stellen der Oper, auch im Nordfoyer, in dem die große Silvesterparty stattfand. Klar, von dort hatten die Besucher auch einen traumhaften Blick auf die Harbour Bridge und das Feuerwerk. Aber eben nur von innen.
Für den Bau veranschlagte man drei Jahre Bauzeit und sieben Millionen Dollar. Letztendlich wurde die Oper erst nach 17 Jahren Bauzeit fertig und kostete am Ende 120 Millionen Dollar – Berliner Flughafen und Elbphilharmonie lassen grüßen! Wir sollten da nicht so viel rumlästern in Deutschland – was lange währt, wird offensichtlich gut 😉
1958 begann der Bau der Opera, fünf Jahre erst mal der ganze Unterbau als Bauphase 1. In dieser Zeit war auch die Gestaltungszeit für die Oper. Amüsiert habe ich mich, dass die Australier einfach angefangen haben, ohne zu wissen, ob die Ideen von Utzon tatsächlich umsetzbar sind. Nachdem nach fünf Jahren alles fertig geplant war, gab es zunehmend politische Diskussionen und Streitigkeiten. Aus diesen Gründen verließ Utzon 1966 das Projekt und nahm auch alle Pläne mit. Zu diesem Zeitpunkt war der Rohbau grundsätzlich soweit fertig. Die Bauphase drei begann mit dem Innenausbau – ohne Utzon. Er kam nie wieder an diese Stätte zurück, schickte aber Ende der Neunziger seinen Sohn zu Renovierungsarbeiten. Das sehen die Australier als eine gewisse Versöhnung mit ihm an.
Im Oktober 1973 eröffnete die Queen das Opernhaus. Es gab für das Haus viele Auszeichnungen, unter anderem den Pritzker-Preis als „Oskar“ der Architekten und 2007 wurde die Opera Weltkulturerbe.
Wir schauten uns zwei der kleinen Theater an, das Studio-Theater, in dem es in den letzten Wochen Varieté gab und nun für ein Kinderstück umgebaut wurde. Und wir waren im Drama-Theater, in das übrigens 544 Zuschauer reingehen. Also sooo klein sind die Theater dann doch wieder nicht.
Wir waren dann noch im der Concert Hall. Sie war bereits vorbereitet für die Beatles-Aufführung und war dadurch nicht mehr so imposant wie zwei Tage vorher. Auf jeden Fall haben sie die Halle aber wieder geputzt bekommen. 😉
In diesen Konzertsaal gehen übrigens maximal 2679 Zuschauer rein. Der Saal wurde mit weißer Birke an der Decke gebaut und unten alles mit australischem Eukalyptus. Die Halle hat einen Nachhall von 2,2 Sekunden und deshalb hat man diese „akustische Wolke“ mit den fliegenden „Untertassen“ gebaut als künstliche Decke. Sie sind etwas zu sehen auf dem Bild. Es scheinen grosse Plasteringe zu sein, die durchsichtig sind.
Diese Blicke auf das Opernhaus, auf die Brücke und dann noch in Darling Harbour. Es war sehr schön.










Danach machte ich mich auf den Heimweg. Es war später Nachmittag und ich wollte in Bondi Junction noch meinen Adapter tauschen. Das ging recht unproblematisch. Der junge Mann probierte extra die Adapter durch und ich nahm dann den, der tatsächlich ging. Nun ist wenigstens ein Teil meiner vergessenen Dinge gerettet. 😉
Dabei ist ein großes Becken ins Meer hineingebaut, dass mit Salzwasser gespeist wird und da ist dann ein Schwimmerbereich eingerichtet und ein kleiner Bereich für die Kinder. Tolle Idee und vor allem sicherer.
Sharyn ging dann mit ihrem Enkel zurück und ich ging noch Wellenreiten. Es hat irre Spaß gemacht. Ich genoss noch etwas die Atmosphäre und setzte mich auf die Promenade – voll bedeckt mit Handtuch, Oberteil und Pareo sowie Hut und vor allem mit Sonnenschutz 50+! Und das bei mir Sonnenanbeterin und Anti-Sonnencremerin! Aber sicher ist dann doch sicher. Ich schrieb etwas Blog. Zwischendurch kamen auch einmal ein paar Sonnenstrahlen raus. Noch ein kurzer Wellenritt und ich ging zurück.
Alles in allem war ich vielleicht zwei Stunden unterwegs. Ich war dennoch danach erschrocken, wie schnell die Sonne hier doch Schaden anrichtet. Auf jeden Fall war ich gut gerötet – und ich hatte Badeanzugstreifen! Igitt, was ist das denn? Da muss ich in Zukunft vorsichtiger sein.
Dennoch, es hat Spaß gemacht, in den Wellen zu reiten und ich sollte es öfter tun. Bei dem kurzen Weg kann ich sicherlich auch gegen Abend noch mal schnell in die Fluten hopsen.
Die Terrassen waren noch relativ leer, ich genoss die Zeit. Die Leute hier machen gegenseitig Fotos und neben mir machte eine junge Frau Fotos von einem Ehepaar – die konnte das Fotografieren! Das habe ich gleich ausgenutzt und habe mich auch von ihr fotografieren lassen. Ansonsten bin meist ich diejenige, die die Leute fotografiert. 😉 Sobald die meine große Cam sehen, glauben sie, dass ichs kann. Und sind gewöhnlich auch überschwänglich begeistert. 😉
Das Konzert wurde moderiert und der Herr brachte das Publikum ständig zum Lachen. Wenn ich mich recht erinnere, waren Gäste aus 48 Nationen im Konzert. Für mich war die Begeisterung der Australier faszinierend. Sie feierten die Sänger, das Orchester und den Dirigenten nach jedem Stück frenetisch. Und die Sänger agierten mit sehr viel Witz und Charme.
Zum Ende hin wurde es sehr fröhlich. Roter Flitterregen und tausende Papierschlangen – von jedem Besucher geworfen – brachten das Orchester sogar an den Rand der Spielbarkeit. Mit dem Can-Can erreichte alles den Höhepunkt der Fröhlichkeit. Und beim „God safe the Queen“ sangen alle kräftig mit.

So ein emotionales Erlebnis in einem Theater hatte ich bisher selten im Leben. Da war sie wieder, diese australische Leichtigkeit. Ich genoss das Ende noch und stromerte durch den ganzen Saal. Das liebe ich ja sehr, Theater aus allen Perspektiven anzuschauen.
Und wir bekamen das hin, zumal der kleine Japaner daneben eh seiner Freundin das Fotografieren/Filmen überließ und schräg hinter hier stand – extra für mich, hatte ich den Eindruck;-)

Riesenbeifall, Bravorufe, das Feuerwerk wurde ebenso enthusiastisch gefeiert, wie schon vorher die Gala.
Ab Martin Place fuhren die Züge im Minutentakt. Es ist unglaublich, wie Sydney diese Massen so entspannt bewältigt. Aber es ist sicher auch ein jahrelanges Training – the same Procedere every Year.
Das ganze Procedere mit dem Auschecken zog sich etwas. Da ich aber ein junges deutsches Pärchen getroffen hatte, die zum 2. Mal in Australien sind, wars sehr kurzweilig und interessant.
Für mich beeindruckend war natürlich das Opernhaus und die Harbour Bridge daneben. Dazu stand ein riesiges Kreuzfahrtschiff im Hafen und die Terrassen waren alle voller Menschen. Es war eine wunderbare Stimmung. Für mich ist alles noch so unreal. Ich bin wirklich in Sydney? Und stehe wirklich an diesem tollen Haus? Ich habe erst mal alles auf mich wirken lassen und alles genossen.


In den Abend hinein schlenderte ich noch etwas durch den Botanischen Garten. Als ich jedoch an dem besonderen Opern-und-Brücke-Seh-Punkt war, wurde es mit dem Fotografier-Licht schon langsam etwas schwierig. Die Nacht brach herein. Dennoch, eine imposante Aussicht!



Ich fuhr zurück mit dem Zug – es sind ja nur drei Stationen bis Bondi Junction. Dann geht’s mit dem Bus weiter. Allerdings fuhr der trotz Fahrplan-Ankündigung nicht mehr. Es kam einfach kein Bus meiner Linie. Nachdem ich geschlagene 40 Minuten gewartet hatte und so langsam die Müdigkeit total durchschlug und ich dauernd einschlief, nahm ich mir dann doch ein Taxi für knapp über 10 Dollar. Nach einem kleinen Happen zu Essen fiel ich um 10 todmüde ins Bett und schlief wie ein Stein neun Stunden durch.
Letztendlich stellte sich heraus, dass die Skyline gar nicht zu sehen gewesen wäre. Also ist das mit dem Platz auf der rechten Seite auch nicht wesentlich.
In Tegel läuft alles wie ein Länderspiel. Auf dem langen Kanten bekomme ich meinen gewünschten Fensterplatz A an der morgendlichen Sonnenaufgangsseite in Hongkong, für die zwei Stunden nach London begnüge ich mich mit einem Gangplatz. Das Gepäck stimmt auch. 18,6 kg von 23. Da ist noch ein bissel Luft bis zur Rückreise. Meinen kleinen Koffer wollte sie nicht wiegen. Hui, Glück gehabt! Der wog über 9 kg. Und mein Laptop-Rucksack mit viiiel mehr drin als dem Netbook lief außer Konkurrenz. 😉 Alles top. Meinen Brief ans Landesamt habe ich auch noch losbekommen. So konnte ich in Ruhe durch die Kontrolle – sogar ohne Sprengstoffkontrolle meiner Cam.
