Es ist wie nach-Hause-Kommen

Getankt hatten wir gestern Abend noch. Sooo teuer wie befürchtet wars dann aber gar nicht.

Somit zogen wir heute nach dem Frühstück mit Sack und Pack los. Vier Flaschen Wasser blieben uns übrig, wir hatten damit gut geplant – und brauchten hier vor allem nicht das teure Wasser kaufen, wo eine Flasche weit mehr als drei Euro kostet.

Hier in Australien darf man auf Inlandsflügen Wasser mitnehmen. Das nutzten wir aus und nahmen alles mit in den Flieger. Wenn man unser gesamtes Gepäck gewogen hätte, wären wir hoffnungslos über den möglichen Gewichten gewesen. Aber das Handgepäck wurde glücklicherweise nicht über die Waage geschickt.

Dennoch, mein Koffer hatte trotz der erlaubten 22,4 Kilo einen Anhänger bekommen mit der ganz großen Aufschrift „Heavy“. Wie peinlich! Aber es ist vor allem für die Koffertransporteure, die es offensichtlich hier noch geben muss und damit angewiesen werden, entsprechend in die Knie gehen zu müssen.

Wir hatten uns extra einen Fensterplatz auf der rechten Seite geben lassen, damit wir nochmal auf das „Steinchen“ schauen konnten. Es war ein imposanter Ausblick – und man sah, dass er wirklich eine fast dreieckige Grundfläche hat.

Das war also unser „Ausflug“ ins Rote Zentrum und zu dem wohl berühmtesten Felsen der Welt, der diese schöne rote Farbe hat und aus der Wüste herausragt.

Wir hatten einen etwa dreistündigen Flug und dann auch noch die Zeitverschiebung von 1,5 Stunden wieder zurück zur Sydney-Zeit.

Es ist hier mit den Zeitzonen etwas kurios. Die Bundesstaaten New South Wales mit Sydney, Victoria mit Melbourne und South Australia mit Adelaide haben jeweils Sommerzeit, wobei Südaustralien eine halbe Stunde Verschiebung hat. Das Northern Territory mit dem Roten Zentrum hat zwar die gleiche Zone wie Adelaide, aber keine Sommerzeit. Das gleiche passiert mir an der Ostküste. Der Küstenstaat Queensland oberhalb von Sydney hat keine Sommerzeit, also wieder eine Stunde Verschiebung zu Sydney. Es ist hier innerhalb von zwei Tagen eine tüchtige Zeithopserei, aber ich werde es hinkriegen 😉

Ankunft in Sydney – es ist wie ein Stückchen nach-Hause-Kommen. Alles gewohnt, wir wussten, wie wir wohin kommen und damit kamen wir entspannt am Hotel an, was wir uns vor vier Wochen gebucht hatten. Es war für meine Begriffe deutlich teurer als damals vereinbart. Wir mussten über 200 Dollar für eine Nacht bezahlen! Allerdings hatten wir uns damals keine Buchungsbestätigung geben lassen. Allerdings haben wir nach der Ankunft in unserem Zimmer auf einen Zimmerwechsel bestanden. Die Räume sind hier ja schon wirklich klein – das wussten wir. Aber es stand in dem Raum ein 1,20 m breites Queensize-Bett – mit EINER Zudecke! Für ein Liebespaar ist das sicher machbar, aber für uns? In Australien ist ja sehr auffällig, dass sehr viele gleichgeschlechtliche Paare unterwegs sind. Als ich dann sagte, dass wir aber kein Liebespaar sind, schmunzelte die Chefin dann doch und verstand. Wir bekamen ein Zimmer mit zwei Einzelbetten. Alles gut.

Es war unser Abschiedsabend. Es gab ja die Überlegung, noch mal in die Oper zu gehen. Aber die Premiere von La Traviata war ausverkauft, auf eine Musicalsängerin hatten wir nicht so die große Lust und es wäre alles natürlich von der Zeit her sehr stressig geworden. Also bummelten wir nach einem schönen Sushi-Abendessen in einem Sushi-Circel-Restaurant am Cirqular Quay bis zur Oper und bewunderten nebenbei noch die schönen bunten Dekorationen zum vergangenen Chinesischen Neujahrsfest. Die Oper und die Harbour Bridge sind immer wieder tolle Anziehungspunkte und ich habe zu den bisherigen ca. 500 Fotos von Oper und Bridge auch noch das 501. Bild gemacht 😉

In der Stadt steppte der Bär, es waren unglaublich viele Leute unterwegs und in den Kneipchen und Gaststätten und Bars. Offensichtlich ist immer freitagabends in Australien Ausgehtag. Die Kneipen sind voll, viele Leute sind unterwegs, es ist eine tolle Stimmung in dieser Stadt. Die Sydneysider sind auch total auf Kommunikation aus. Eine Gruppe junger Leute ging an uns vorbei, einer quatschte uns gleich an, woher wir sind, wohin es geht. Das ist ein richtiges Phänomen hier. Er verabschiedete sich dann mit „Auf Wiedersehen“. Es ist auffällig, dass viele Australier so kleine Wörter in Deutsch können. Aber es ist ja auch in der Sprache eingebunden. Das mit dem „Kindergarden“ hatten wir ja schon mal am Anfang in meiner Sydney-Zeit. 😉

Wir spazierten noch rüber zum Hafen und genossen den abendlichen Anblick der Oper. Bild 502 bis 550 etwa folgte 😉

An der Hafenbar tranken wir ein Bier in der Chillzone mit kleinen Höckerchen und Sesselecken, genossen die Stimmung und die Wärme.

Wir kamen dann ganz nah an dem uns bekannten Guylian-Restaurant vorbei. Da musste ich rein und mir noch so ein paar leckere Schokoladen-Seepferdchen-Stücke kaufen. Die sind sooooo lecker! Es ist komisch, dass ich hier in Australien kaum Appetit auf Schokolade habe. Sooo viel esse ich ja auch zu Hause nicht, aber manchmal kommt so ein Heißhunger. Hier animierte mich nur der Laden. Aber ehrlich, die Schokolade hier in Australien ist auch exorbitant teuer. Das muss ich mir nicht antun. Ansonsten gibt’s vieles, was man auch zu Hause bekommt. Gerade Lindt-Schokolade oder unsere ganze Palette Riegel von Mars bis Snickers und auch Ü-Eier sind hier für viel Geld zu haben. Die Ü-Eier hab ich hier überall, aber für umgerechnet ab 2 Euro gesehen.

Wir trödelten zur Plaza hinter unserem Hotel und wollten noch etwas Durst löschen. Wir ergatterten noch Plätze an einem freiwerdenden Tisch. Gleich darauf fragte eine Frau, ob wir uns den Tisch teilen könnten. Klar! Kitty war mit ihrer jungen Arbeitskollegin auf ein Feierabendbierchen hier. Wir schwatzten noch lange, Kitty gab dann sogar noch ein Bier aus. Punkt Mitternacht kamen jedoch die „Rausschmeißer“ und räumten den Platz. Da half auch kein noch so charmantes Diskutieren um zehn Minuten. Die Jungs siegten mit ihrem Charme und ihrer Pflicht. 😉

Wir schwatzten dann noch auf der Straße eine Weile, aber Kitty und die Vietnamesin Onn mussten zum Zug. Es war wieder eine dieser herzlichen typischen Sydney-Begegnungen.

Im Hotel war die Bar noch offen, aber alle Außenplätze waren auch geräumt.

Wir ließen noch mal einige Storys unserer Reise Revue passieren, lachten über unser Einbuddeln mit dem Auto und die Schrecken beim Anblick eines (auf der Straße überfahrenen) Skorpions und vieler Dinge mehr. Wir tranken ja den ganzen Abend einheimisches Bier. Die Australier brauen offensichtlich mit viel weniger Alkohol. Dadurch ist Bier hier ein echter Durstlöscher. Und trotz mehrerer Bierchens an dem Abend spürte ich keine Alkoholwirkungen.

Irgendwann gegen 2 gingen wir zu Bett.

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