Ab in die Tropen

Heute ist noch ein Reisetag. Aufstehen nach 8, in Ruhe Packen, Frühstück und kurz nach 10 zogen wir los. Mein Flieger ging kurz nach Mittag, der meiner Freundin abends. Ich hatte viel Zeit am Flughafen, schrieb viel am Blog, bekam dann meinen Fensterplatz im Flieger, das Gewicht vom Koffer stimmte auch. Nun geht meine Reise alleine weiter.

Bei der Ankunft in Cairns schüttete es wie aus Eimern. Es war ein Schauspiel, wie die Gischt beim Landen nebelte. Aber ein bissel mulmig wars mir doch.

So heftig wie der Regen bei der Landung war, so schnell war er beim Aussteigen schon wieder weg. Dennoch, mein Koffer kam klatschnass auf dem Kofferband an. Es ist hier auf diesen kleineren Inlandsflughäfen amüsant. Die abfliegenden und ankommenden Fluggäste mauscheln in einem Bereich herum, die Kofferbänder sind kurz vorm Ausgang, ohne große Sicherheitszonen und aller anderer Service ist auch gleich daneben.

Da mein Koffer ganz zu Beginn kam und meine Autovermietung gleich gegenüber dem Kofferband war, war ich gleich die erste. Der Officer strahlte mich an und sagte, ich sei doch sicher die Birgit, Birgit Arendt. – Ja, das bin ich, strahlte ich zurück. – „Oh, tut mir leid, ich hab aber kein Auto für Sie“, erwiderte er schmunzelnd. Oooh nein, das glaube ich nicht. Wenn Sie mich schon so gut kennen, dann ist auch ein tolles Auto für mich da. Das hat in Australien bisher immmmmmer geklappt – erwiderte ich amüsiert. Klar, alles da. Sogar angeblich ein größeres als bestellt und bezahlt, er hat mir eins mit Cruiser ausgewählt. Bei der Strecke bis Sydney ist das sicher besser. Whow! Das ist ja richtig Klasse. Es ist hier ja immer die Begrenzung auf 100 oder höchstens 110, da ist ein Tempomat das Beste, was man haben kann. Er steht auf Platz Nr. sowieso und Gute Fahrt! – Und wenn was dran ist? Kein Problem, ich habe ja Vollversicherung, da ist alles ok. Das hat schon was mit der Komplettversicherung. Ich habe es ja schon zwei Mal erlebt, dass sie die Wagen voller Vertrauen zurücknehmen, ohne großes Gemehre. Allerdings kenn ich das auch aus Irland und Teneriffa. Und es ist aber sicher nur dann so, wenn wirklich keine dicke Beule dran ist. Also fahre ich in den kommenden 20 Tagen nun mit einem Kia Cerato durch die Gegend.

Ich hatte mir kurzfristig doch die erste Übernachtung gebucht. Ich wollte ja nach Port Douglas, damit ich näher an Cape Tribulation dran bin und nicht noch eine ewige Anreise dafür habe. In einem Hostel gab es ein Doppelzimmer für einen vernünftigen Preis. Das ist echt gut. Ich habe ein eigenes Bad, kann mich in der Küche komplett selbst versorgen mit allem. Habe Internet, Waschmaschinen und Trockner. Und abends gibt’s sogar noch Bierchen in der Happy hour, das Pint für 5 Dollar.

Die 60 km an der Küste entlang waren toll. Manchmal war das Meer kaum zehn Meter entfernt von mir. Und dann so, wie man sich das Paradies vorstellt. Leichte Wellen, weißer Sandstrand, Palmen am Strand – es fehlte nur die Sonne. Links von mir war es bergig mit dichten Regenwäldern bewachsen. Es war eine wunderschöne Fahrt.

Das Hostel liegt sehr zentral in der Stadt. Ich konnte noch etwas bummeln. Zum einen wollte ich mir mein Frühstück besorgen. Butter hatte ich ja noch, aber weder Brötchen noch Marmelade. Leider hatte der Coles, eine der großen Supermarktketten hier, schon halb 6 zugemacht. Zum anderen hatte ich Hunger. Ich kaufte mir aber lieber einen Döner, den es hier aber als Wrap gibt, also eingerollt in einen „Eierkuchen“. Die Gaststätten sind ja von Natur aus teuer und haben immer riesige Portionen.

Kaum war ich im Hostel zurück, fing es wieder an zu schütten, oder besser wie ein Wasserfall zu „eimern“. Innerhalb von kürzester Zeit waren meine ganzen Sachen klamm. Ich kann mich ja auch nicht davor verschließen. Die Fenster sind hier meist nur aus Gaze.

Ich füge mich in mein Schicksal, sitze zwischen chillenden, Abendessen-kochenden, Billard-spielenden oder Comuter-arbeitenden jungen Leuten aus aller Welt an meinem PC und schreibe. Dazu ein Pint vom Great Northern. Da ist auch der Regen auszuhalten.

In der Nacht lullte mich der Regen in den Schlaf. Manchmal krachte zwar ein Zweig aufs Blechdach, aber ich war so müde, das störte mich nicht.

 

 

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