Endlich wieder Sonne!

Heute Morgen genoss ich noch einmal den Komfort für ein schönes ausgiebiges Frühstück. Ich kochte mir meine letzten Eier, sie sind ja auch aufs Brötchen für die Tagesverpflegung richtig lecker und konnte mir sogar mein Frühstücksbrötchen aufbacken. Der Regen schien aufgehört zu haben.

Ich habe in der ganzen Nacht unglaublich unruhig geschlafen. Es krachte wieder Regen vom Himmel und es stürmte. Dazu stand mein Auto direkt vorm Hostel unter Bäumen. Da kam irgendwie das Gespräch vom Rockpool in Halls Gap in Erinnerung, dass die Gumtrees so schnell und unvorhersehbar brechen. Halb 3 ging ich nochmal raus, hatte schon den Autoschlüssel in der Hand. Aber ich wusste nicht wohin mit dem Auto. Weit und breit waren die Straßen mit großen Bäumen umsäumt. Da aber zig weitere Autos in dieser Straße geparkt waren, gab ich das Umpark-Unterfangen auf und ging wieder ins Bett. Ich zwang mich zu schlafen und nicht ans Auto zu denken.

Ich packte und fuhr los. Es regnete schon wieder und ich wollte einfach nur weg aus dieser Nässe. So ein Wetter kann ganz schön die Stimmung drücken.

Keine 30 Kilometer später hörte der Regen auf. Ich musste fast meine Kinnlade hochklappen, wollte es kaum glauben. Der Himmel wurde freundlicher, obwohl von Sonne noch keine Spur war. Es war unglaublich. Nur so ein kleines Stück weiter südlich schien die Regenzeit Pause zu haben! Nun konnte ich vielleicht doch Kuranda genießen?

Unterwegs hielt ich noch ein paar Mal an. Da plätscherte ein kleiner Wasserfall herunter und das Wasser strömte glücklicherweise unter der Straße weiter. Sonst wäre es sicher wieder eine Furt geworden.

Das andere Mal gab es viele Steinmännchen an der Küste. Die heißen ja in vielen Sprachen Cairns, also genauso wie die Stadt hier in der Nähe. Es sind oft Wegzeichen, in verschiedenen Kulturen sind mit ihnen aber auch weitere, oft religiöse Gebräuche verbunden. Hier ist es sicher nur der Bezug zum gleichnamigen Ort „um die Ecke“.

Sicherheitshalber fuhr ich an der Skyrail-Station ran, um zu fragen, ob ich einen Weg mit der Gondel und den anderen mit der Bahn fahren kann und am gleichen Ort ankomme. Ja, das sei grundsätzlich möglich, aber heute fährt die Bahn nicht. Das Wetter…. okay, kenn ich schon. Deshalb ist die Gondelbahn auch sehr ausgebucht. Ich könnte kurz hoch und gleich wieder runterfahren. Andere Zeiten gibt’s nicht. Meine Augen wurden ganz groß. Das für 75 Dollar? Das sind über 50 Euro! Oh nein. Dann verzichte ich und fahre lieber mit dem Auto. Es sind schließlich nur 15 km. Und es sollte sich sehr lohnen!

Es war eine sehr kurvenreiche Strecke – Sohni, es wäre sicher mit dem Motorrad Dein Ding gewesen! Dazu gabs einen Lookout bis zum Meer und ein Wildlife-Habitat. Ich fuhr einfach mal ran. Dort gabs doch tatsächlich Koalas zu sehen. Ich buchte mir die Koala-Tour und fand in dem Bereich erst mal den Tasmanischen Teufel.

Dann auch wieder Kängurus und Wallabies, dazu einen Wombat und riesige Krokodile.

Und dann kamen sie! Ganz nah zu sehen waren etliche niedliche Koalas, die in den Bäumen saßen und schauten, schliefen oder die Eukalyptusblätter vor sich hinmümmelten. Ich konnte mich gar nicht satt fotografieren. Die sind soooo niedlich! Und auf Bildern sehen sie eigentlich aus, als wären es in den Baum gehängte Teddybären. 😉 Ich weiß, es sind keine Bären, es sind Beuteltiere. Deshalb eher verwandt mit Wombat und sogar mit Känguru. Aber sie sehen aus wie knuddelige Teddybären. Und wenn sie dann noch ihre kleinen dunklen Knopfaugen auf haben – allerliebst!

 

Im Prospekt sah ich die Werbung: „Hold a Koala“ – wirklich? Ja natürlich, ich müsse nur in den Verkaufsladen gehen, dort wird fotografiert. Meine Augen wurden immer größer. Sollte es heute wirklich mal klappen?

So ein Bild kostete hier „nur“ 20 Dollar. „Nur“ deshalb, weil ich schon Preise von 35 Dollar und viel mehr gesehen hatte. Das musste ich heute endlich machen. Und dann gab mir die Tierpflegerin die kleine Anzac auf den Arm. Zwei Jahre alt ist diese kleine Koala-Dame und wiegt schon 6 Kilo. Sie war total lieb, lehnte sich an mich, ohne ihre Krallen auszufahren. Ließ sich geduldig halten und schaute auch noch allerliebst in die Kamera. Da nach mir kein weiterer ein Foto haben wollte, konnte ich Anzac ganz lange auf dem Arm behalten. So ein Koala ist sooo knuddelig! Ich strahlte mit der Welt um die Wette. 😉 Ich glaube, das merkte auch die Tierpflegerin, dass dies ein ganz besonderes Erlebnis für mich war. Ganz vorsichtig fragte sie dann irgendwann, ob sie mir die kleine Dame wieder abnehmen solle. Naja eigentlich ja nicht, aber vernünftigerweise gab ich sie ihr.

In so einem Habitat werden Tiere gepflegt, die sich in der Natur verletzt hatten und zugrunde gehen würden. Und es soll wohl jährlich 4000 Koalas auf diese Weise das Leben gerettet werden. Ich war soooo glücklich, endlich mal einen Koala anfassen zu dürfen und dann auch noch so ein schönes Foto haben zu können. 😉

Ich ging total grinsend und stolz wie ein Krieger mit meinem Foto zum Auto. Ich lächelte sicher noch bis Kuranda…

Toll ist ja, dass ich so ein Foto nicht nur als Bild bekommen habe, sondern mir das Digitalfoto auch noch als E-Mail senden konnte. Damit hab ichs auch in der digitalen Version zum Weiterverschicken.

Kuranda ist ein nettes touristisch ausgerichtetes Örtchen.

Auffällig sind die Regenwaldbäume, die in der Fußgängerzone in Reih und Glied stehen. Es ist unglaublich, wie Bäume wachsen können.

Ansonsten gibt’s eben jeden Schnickschnack, den es überall in der Welt auf solchen Touristenmeilen gibt. Als nette Einkaufsmöglichkeit war ein Stand mit Glasschmuck, den die Künstlerin selbst betreute. Ich kam nicht dran vorbei, mir auch in Australien ein Paar Ohrringe zu kaufen. Das ist so ein „Must have“ bei mir fast aus jedem Land, in dem ich bin.

In der Tourist-Info bekam ich noch ein paar Tipps zum Barron River und seinen Wasserfall. Niedlich war ja, dass der Mann dort am Ende fragte, ob ich alles verstanden habe. 😉 Er hatte sich aber so viel Mühe gegeben, dass ich wirklich richtig gut im Bilde war.

Also gings zurück, ab ins Auto und die drei Kilometer zu den Barron-Falls. Was ich dort sah, war echt beeindruckend! Durch die extremen Niederschläge in den letzten Tagen oder vielleicht auch schon länger, führte der Barron-River natürlich genauso extrem viel Wasser, wie viele andere Flüsse hier auch. Entsprechend mächtig und wuchtig war der Wasserfall. Was für eine Kraft, die da hinter dem herabstürzenden Wasser steckt!

Und es gab wieder mal einen Regenbogen. Da die Sonne so ein bissel zwischen den Wolken hervorlugte, bildete sich in der Gischt ein schöner Regenbogen.

Mit einer schönen Wanderung durch den dichten Regenwald kam ich dann noch zu einem besseren Ausblick auf den Wasserfall. Außerdem sah ich in dem Regenwald wirklich die immer wieder gepriesenen riesengroßen Bäume. Eigentlich hatte ich es ja nicht glauben können, dass die Bäume im Regenwald so riesig groß sein sollen, aber heute habe ichs mit eigenen Augen gesehen. Sie sind natürlich mit vielen Farnen und weiteren Pflanzen umschlungen, sodass es an manchen Stellen sehr dicht ist, aber man sieht dennoch die Größe. Zumal in solchen Ecken dann auch Pfade durch den Wald gebaut sind und man tief nach unten und hoch nach oben schauen kann.

 

Dieser Wasserfall war echt ein Riesenerlebnis. Ich fuhr dann wieder los.

Gestern hatte ich mir einige Motels und andere Übernachtungen im Internet rausgesucht. Ich wollte es aber lieber persönlich machen, da ich im Hostel auch für die zweite Nacht deutlich weniger bezahlt habe als über die Internetbuchung. Das wurde aber nichts. Aber dennoch war das Motel nur wenig teurer als das Hostelzimmer. Erst mal genoss ich meinen Sonnenbalkon – ja, es schien mittlerweile tatsächlich die Sonne! Ich kochte mir ein Käffchen, aß etwas und wollte dann mal losziehen, ob ich in der Einkaufsmeile vielleicht doch endlich mal einen Friseur finde. Aber hier machen alle Läden wie fast überall in Australien schon um halb 6 zu. Bingo! Wieder nix mit Haareschneiden. Auf dem Rückweg aß ich noch zwei Rollen Sushi zum Abendessen und hopste im Hotel noch in den Pool. Er ist richtig zum Schwimmen und nicht zur zum Planschen und ich war allein drin.

Den Abend genoss ich auf meinem Balkon mit meinem Computer und einem Bierchen. Es ist herrlich sommerlich warm und ich habe glücklicherweise auch leichte kurze Kleider dabei, damit ich nicht allzu sehr schwitze.

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