Heute hatte ich ja nun Zeit für Brisbane. Und ich habe diese Stadt genossen! Sie kratzt ja fast schon am Rang von Sydney! Aber nun erst mal ganz der Reihe nach, sonst vergess ich einige schöne Situationen des heutigen Tages.

Morgens ließ ich mir Zeit. Ich habe hier ja Frühstück inclusive. Also Continental, fluffiges Toast mit Marmelade. Aber ich hatte endlich wieder mal einen Fernseher vor mir und sah die news. Unter anderem Prinz William in Paris – das erste Mal nach Mamas Tod. Seine Frau ist aber auch eine Hübsche! Und Bilder von Diana haben sie gezeigt. Die habe ich ja immer seeeehr gemocht! Aber auch die Nachricht von Buschbränden in Australien, an vier Standorten in New South Wales, bei denen schon 30 Häuser den Flammen zum Opfer gefallen waren. Nur gut, dass ich so etwas nie erleben musste. Die Gefahr im Sommer besteht ja immer.
Dann zog ich los, heute stand ja die Hopp on – hopp off-Tour auf dem Plan. Ich hatte mittlerweile auch einen Standort rausgekriegt – Dr. Google sei Dank! – und fuhr mit der Bahn dorthin. Erst mal einige Stationen auf der normalen Tour, dann stieg ich auch gleich noch auf die zweite Tour um, die zum Mount Coot-tha führte. Dort gab es einen tollen Blick über Brisbane. Schade nur, dass zu diesem Zeitpunkt noch alles bewölkt war. Die Sicht und die Fotos sind dann natürlich bei solchen Entfernungen eher trübe.


Gegen 2 hatte ich beide Touren abgefahren und war im ersten Moment noch etwas ratlos, wie ich denn nun weitermache. Ich war im Stadtzentrum angekommen. Da war ich ja schon zwischen den beiden Touren unterwegs und wollte dann doch eher wieder zu South Bank zurück. Dort hat man die schöneren Skyline-Blicke und durch die Expo 1988 war der gesamte Uferbereich des Brisbane-River total schön angelegt.


Dieser Baldachin (unten) über die Straße hat einen guten Grund. Seit 1990 sind aus dem Wolkenkratzer oben rechts bereits 200 Fenster zum Teil aus dem 19. Stock rausgefallen. Zur Sicherheit gibts den Baldachin. Igendwie kriegen die das mit den Fenstern in dem Gebäude wohl nicht in den Griff.

Fassade in der Innenstadt


Das Casino – ein wunderschönes altes und gut restauriertes Gebäude

Aber ich wollte auch die Brücken von Brisbane etwas näher erkunden. Die haben sich da wirklich was einfallen lassen und ne Menge Brücken über den Fluss gebaut.

Und da gehe ich so etwas nichtsahnend über die Hauptbrücke, die Viktoria Bridge, und erfreue mich des nunmehr aufkommenden Sonnenscheins und der schönen Bilder, die ich machen konnte und plötzlich ein kleiner Aufschrei. Da kommen mir doch drei deutsche Miturlauber, mit denen ich fast den ganzen Tag in Frazer verbracht hatte, entgegen. Brisbane hat ja nur 2,1 Millionen Einwohner und weiß ich wie viele zig hunderttausend Besucher. Und da treffen wir uns zufällig an einer Stelle in dieser Stadt! Es war witzig. Zwar wusste ich, dass sie auch nach Brisbane zurück fahren, da Töchterlein dort schon seit einigen Monaten wohnt, aber dass wir uns echt nochmal treffen, da hat wohl keiner von uns gedacht.


Ich bummelte dann noch einige Brücken weiter. Es ist ein wunderschöner Uferweg angelegt, auf dem man auch viel im Schatten flanieren kann. Auch bin ich über die Kurilpa Bridge gelaufen, die ebenso wie gestern die Goodwill-Bridge eine reine Fußgängerbrücke ist.






Für mich war überraschend, dass Brisbane sehr häufig mit Flutungen zu tun hat. Das letzte Mal 2011, bei der der Fuß des Riesenrads sogar im Wasser stand. Ich kann mir das eigentlich gar nicht vorstellen, da der Fluss dann mehrere Meter höher sein muss, um so weit zu kommen. Aber wie hoch Wasser steigen kann, damit haben wir ja mit der Oder auch so unsere Erfahrungen.
Es gibt eine tolle Idee in Brisbane, wie man seine Stadt gut vermarkten kann. An einem Punkt des Ufers gibt es den Namen der Stadt in ca. drei Meter hohen Buchstaben, die bunt angemalt sind. Damit kann man schöne Fotos von der Skyline machen und hat davor den Namen der Stadt.

Allerdings werden diese Buchstaben auch für viele Fotos genutzt und vor allem junge Leute beklettern die Buchstaben. Sie sind aber offensichtlich auch dafür gemacht. Am Abend werden die Buchstaben in wechselnden Farben beleuchtet, es ist ein tolles Farbspiel mit den Lichtern der Skyline.



Gleich „daneben“ ist das Wheel of Brisbane, das „London Eye“ sozusagen von Brisbane. Ein 60 Meter hohes Riesenrad, dass man 2008 gebaut hat und mit dem man wohl bei guter Sicht bis zu 28 km weit schauen kann. 42 Kabinen sind da dran und es können bis zu 336 Passagiere befördert werden. So eine Fahrt dauert zwölf Minuten. Ich schwanke, ob ich mir das antun möchte. Allerdings war dann der Preis doch im vernünftigen Bereich und ich bekam auch wieder Backpacker-Ermäßigung. Also dann rein!


Es war eine tolle Fahrt. Mehrere Runden, es wurde viel erklärt, ich saß allein in der Kabine. Dazu sonniges Wetter, guter Blick auf die Skyline und schöne Fotos. Es hat sich gelohnt!

Ich wollte mir unbedingt noch mal die Parklands anschauen. Dieser Dschungel, durch den ich gestern Abend im Regen durchgehetzt bin, die Lagune und vieles mehr. Dazu trödelte ich nun am Ufer weiter und schaute mir alles an.
Die haben doch tatsächlich eine Badelagune mitten in der Stadt gleich neben dem Fluss gebaut. Wunderschön zurecht gemacht, mit riesigem Kinderbecken, einem Schwimmerbereich, der 1,80 tief ist und einen Springbrunnenbereich, in dem man ebenfalls rumlaufen und baden kann. Alles wunderschön mit schönem Strand mit weichem Sand – eine paradiesische Oase in der Stadt. Ich hatte ja schon gestern meinen Badeanzug und ein Handtuch eingepackt, das hatte ich vorsorglich in der Tasche gelassen. Heute nutzte ich es! 😉



An sonnigen Tagen in den Ferien und am Wochenende soll hier wohl der Teufel los sein. Kann ich mir vorstellen, ganz Brisbane geht in „ihre“ Lagune.
Aber auch die Dschungellandschaft war wunderschön angelegt und man konnte sie mit Laufstegen erkunden.
Und noch etwas beeindruckte mich. Der Grand Arbour. Über einen Kilometer wurden 443 Bögen aufgestellt, an denen lila Bougainvilleen blühten. Schattige Arkaden zum Flanieren. Dabei sind sie mal eng wie ein Tor gebaut, dann wieder weit auseinander und nach oben hin geöffnet, an einigen Stellen gibt es auch nur auf einer Seite des Weges diese Bögen. Es ist einfach wunderschön dort.




Am Abend erlebte ich dann wieder dieses Sommerleben in einer Stadt, wie schon in Sydney. Es steppte der Bär. Die Lokale am Ufer – und davon gab es Unmengen – waren alle voll. Es flanierten viele Menschen an der Uferpromenade, badeten in der Lagune oder saßen einfach direkt am Ufer und genossen die Aussicht.

Das besonders angestrahlte Casino



Dazu gibt es Grillplätze, zu denen jeder sein eigenes Grillzeug mitbringt und dort an vielen Tischen und Bänken zu Abend essen kann. Das ist eine sehr beliebte Art des Diners in ganz Australien. Ich ließ mich etwas von dieser Stimmung mitnehmen und blieb noch eine ganze Weile.
Ich aß noch eine Kleinigkeit und trank ein Bierchen, dann fuhr ich nach Hause.